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Leseprobe aus einem siebenseitigen Interview mit Christa Bauer, der Leiterin der Grundschule an der Stader Staße.
 
(...)
Klein Mexiko:Welche Fähigkeiten sollten Kindergarten und Spielkreis mit Blick auf die Schule vermitteln?
 
Christa Bauer: Neugier sollten die Kinder auf jeden Fall mitbringen. Sie sollten fähig sein, mit anderen Kindern etwas zu tun und untereinander kommunizieren können. Sie sollten sich für zehn Minuten oder eine Viertelstunde auf eine Sache konzentrieren, eine Zeitlang stillsitzen, warten und zuhören können - auch wenn sie nicht unmittelbar als einzelnes Kind sondern als Teil einer Gruppe angesprochen sind. Und wenn ein Arbeitsauftrag an eine Gruppe ausgegeben wird, sollten die einzelnen den Auftrag auch ausführen können.
Feinmotorisch sollten sie mit Bleistift, Buntstift, Klebestift und Schere umgehen können.
 
Tür zu den Spielkreisräumen
 
Vom Spielkreis ...
 
KM: Das mit der Neugier, war mir neu!
 
Chr. B.: Das ist sehr wichtig, weil die Kinder hier ja entwickelnd lernen sollen. Sie sollen selbst etwas herausfinden und beweisen. Und dieser Beweis erfordert Neugier.
 

 
...zum Schultor ist ein großer Schritt.
 
KM: Seien Sie so gut und nennen mir dafür ein Beispiel.
 
Chr. B.: Die Kinder haben zum Beispiel in der ‘Sesamstraße’ gehört, dass zwei und zwei vier sind.
 

 
Telefonieren, Aktenberge bewältigen und den Computer nutzen gehört - neben dem Unterrichten - zum Alltag der Rektorin Christa Bauer.
 
Wenn die Lehrerin den Kindern das aber in der Schule beibringt, dann versucht sie ihnen Material an die Hand zu geben, mit dem die Kinder beweisen können, dass zwei plus zwei vier ist: Die Kinder legen entsprechend Bauklötze und zeigen dann, dass zwei und zwei vier ist.Da gibt es dann verschiedene Möglichkeiten, die Klötze zu legen, z.B. quer und lang. Es gibt verschiedene Materialien wie zum Beispiel Tomaten- oder Birnensymbole, mit den man das beweisen kann. Für uns Erwachsene ist das eine selbstverständliche Angelegenheit. Für kleine Kinder aber ist das eine schwierigere Angelegenheit, auf einem Zahlenstrahl in Zweierschritten vorwärts zu ‘hüpfen’.
 
KM: Es also auch um das kritische In-Frage-Stellen von Gehörtem und um den Schritt in die Abstraktion.
 
Chr. B.: Richtig. Wenn ich nicht neugierig bin, nehme ich eine Behauptung so hin, bin aber nicht bereit mir das in vielen verschiedenen Experimenten zu beweisen. Bei zwei plus zwei ist das ja vielleicht noch möglich, das vom Hörensagen und Augenschein so hinzunehmen. Wenn wir das dann aber auf zweihundert plus zweihundert übertragen, geht das nicht mehr.
 
KM: Gibt es bei den Fähigkeiten, die die Kinder aus dem Kindergarten mitbringen sollen, in den letzten Jahren Defizite zu beobachten?
 
Chr. B.: Wir stellen im Laufe der Jahre fest, dass das reine Faktenwissen, das die Kinder eben aus den Medien auch so nachplappern, zugenommen hat. Aber die feinmotorischen Fähigkeiten wie Schneiden, Kleben usw. sind z.T. weniger entwickelt als vor zwanzig Jahren. Im Sportunterricht stellen wir fest, dass grobmotorische Fähigkeiten wie Rückwärtslaufen oder Hüpfen auf einem Bein unterentwickelt sind. Rückwärtlaufen-Können beeinflußt auch wieder die Fähigkeiten im Rückwärts-Rechnen. Die Ursachen liegen da vermutlich oft darin, dass die Eltern sich weniger mit den Kindern beschäftigen und den Fernseher als Babysitter mißbrauchen. Für manche Kinder ist es völlig ungewohnt, zum Beispiel etwas sorgfältig auszumalen. Sie haben teilweise auch schlicht keine Lust dazu.
(...)

Weitere Themen des Heftes:

Bericht: Besuch im Spielkreises

Interview: Leiterin Spielkreis

Interview: Familie Adler

Interview: Familie Noltze

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Ein Plakat zum Schulbeginn vor einer Apotheke

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