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Folge 38/2003, Bremen, den 15.08.2003 (Nr.117)   1 Jahr kleinmexiko.de: Danksagung
        
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Aber wehe dem, der von unglücklicher Neugier getrieben, sich über dies dämmernde Gebirge hinauswagt, das wohltätig seinen Horizont umschränkt.
Karl Philipp Moritz: Anton Reiser


Ich bin von Geburt und Jugend ein (ostfriesisches) Dorfkind. Im Urlaub war ich in einer kleinen Stadt in der Schwäbischen Alb. Eigentlich war die Stadt mit ihren gut dreitausend EinwohnerInnen eher ein Dorf im Tal zwischen bewaldeten Bergen. Die Signale, die die Großstadt in jeder Sekunde aussendet, waren weit weg.
 
Jetzt sitze ich wieder am Küchentisch in meinem winzigen Häuschen in meinem kleinen Dorf in der Großstadt (, denn etwas anderes ist Klein Mexiko nicht). Mehr denn je wird mir klar, was das Leben in der Großstadt für meine Seele bedeutet. Es ist der ständige Kampf um Wahrnehmung von Heimat. Im Vordergrund steht der Kampf um die Wahrnehmung. Dann erst soll die räumliche und geistige Heimat mit allen ihren Querverbindung zwischen Wertsetzung und Realitätssicht kommen. Natürlich kann ich beides nicht wirklich trennen, aber im Zweifelsfall ist kleinmexiko.de für mich ein ästhetisches und kein sozial-kritisches Projekt.
 
Die Großstadt ist - in gewisser Weise - ein viel stärkerer 'Gegner' als das Dorf. Außerhalb der 'Ecken' des Quartiers mit seinem mehr oder weniger ausgeprägten Innenleben ist die Großstadt weitläufig und unübersichtlich, erst recht ideologisch. Die Kruzifixe und kleinen Kapellen, die im Alb-Städtchen eine weltanschauliche Vormachtstellung der Kirche beanspruchen, sind in der Großstadt nicht auszumachen. Die Vielfalt an Angeboten, sich zu bekennen, ist unübersehbar.
 
 
 
Ähnlich ist es mit den Rollenangeboten: Das Dorf zwängt die Menschen eher in eine vordefinierte Rolle oder drängt ihn in eine AußenseiterInnenposition. So wie die Rollen eher vordefiniert sind, ist auch die Binnenstruktur des Städchendorfes überschaubar. Dort ist das Rathaus, hier die Kirche, am anderen Flußufer die Schule.
 
In der Großstadt gibt es viele Kirchen, viele Schulen und neben 'dem' Rathaus gibt es die Stadtteilverwaltungen. Die Großstadt hat in mir die unerfüllbare Sehnsucht nach Überschaubarkeit wachgerufen. Gegen diese Sehnsucht schreibe an.

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