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Nr. 21/2007, Bremen, den 6.12.2007, Nr. 249  11 Jahre Jan Frey, Verlag: Danksagung

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Umbruchzeichen (5)
Signs of Upheaval (5)  English version 

        
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An einem regnerischen Novembertag fiel mir ein Mann auf, der vor einem Verbrauchermarkt in meinem Stadtteil stand und Akkordeon spielte. Ein Topf für ‚milde Gaben' stand vor seinen Füßen. Straßenmusiker vor einem Verbrauchermarkt hatte ich vorher noch nie gesehen.
 
Ich schaute mir den Mann diskret näher an. Er hatte ein sonnengebräuntes Gesicht mit einem Schnurrbart. Auf dem Kopf trug er eine dicke Strickmütze. Er war in eine Winterjacke gehüllt. Die Hosen schienen aus schwerem Stoff zu sein. Dazu passten die neuen weißen Turnschuhe nicht so richtig.
 
In der kurzen Zeit, in der ich meine Aufmerksamkeit auf ihn richtete, wiederholte er eine getragene, melancholische Melodie immer wieder. Gegenüber allen Kunden, die den Verbrauchermarkt betraten oder verließen, verbeugte er sich.
 
Eine junge Frau aus Rumänien spielt vor einem Verbrauchermarkt Akkordeon.
 
Eine junge Frau aus Rumänien spielt vor einem Verbrauchermarkt Akkordeon.
 
Ich fuhr weiter in die Stadt hinein. Als ich mich dem nächsten Verbrauchermarkt derselben Kette näherte, hörte ich schon die bekannte Melodie. Vor dem Eingang stand ein junges Mädchen mit dunklem Teint. Sie trug auch eine dicke Strickmütze und eine Winterjacke. Auch vor ihren Füssen stand ein kleiner Topf.
 
Nachdem ich diskret ein Foto gemacht hatte, trat ich an sie heran und fragte sie nach ihrem Heimatland. Es kam die Antwort ‚Romania'.
 
Ein Mann aus Rumänien(?) spielt vor einem Verbrauchermarkt Akkordeon.
 
Ein Mann aus Rumänien(?) spielt vor einem Verbrauchermarkt Akkordeon.
 
Dann ging ich in die nächste Bäckerei und kaufte ein Stück Vollkornkuchen für sie. Als ich es ihr gab, fragte sie ‚Zum Essen?' Ich konnte einen Blick auf ihr Instrument werfen. Ein Stück der Verkleidung war abgebrochen. Ich schaute die Frau einen Augenblick lang ernst an. Sie hob die Schultern. Ihre Miene verzog sich, als wolle sie sagen: ‚So ist mein Leben. Da kann man nichts machen.'
 

Der Bettler vor dem Supermarkt

Begegnungen 2

Umbruchzeichen 4

Foto-Notizblock: Entgrenzung von Nischen für Bettler


Bitte lesen Sie Charlie Dittmeiers Mission-Notebook-Eintrag vom 17 Oktober 2007 über eine Familie in Phnom Penh, die auf der Straße lebt.Die Links führen auf die letzte Notiz des Jahres. Bitte nach unten scrollen!

Bitte beachten Sie auch die Informationen der internationalen Plakatgruppe Loesje, die junge Menschen in Europa und Asien zu Botschaftern der sogenannten UN-Milleniumsziele für Armutsbekämpfung ausbildet.

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Donnerstag, den 20.12.2007.


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