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Wie Kritzi süße ‘Beute’ machte |
Kleine Weisheiten über Katzen |
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Wo mag Kritzi nur sein? Ich glaube, ich habe etwas entdeckt. Mhh, das war gut! |
Meine freche Schwester Kritzi und ich, Krautzo, auch genannt: ‘Herr Präsident’, saßen eines schönen Sommertages in unserem Garten und warteten auf den einen oder anderen vorbeihuschenden Leckerbissen. ‘Heute scheint sich aber auch gar nichts zu tun’, dachte ich und blickte gelangweilt zu meiner Schwester. Doch sie war nicht mehr da. Hatte sie etwa eine Maus entdeckt, oder war ihr ein unvorsichtiger Vogel vor die Füße gefallen? Ich richtete meine Ohren auf. Wo steckte dieses Biest nur? Kritzi hat die unverschämte Angewohnheit, sich einfach unbemerkt aus dem Staub zu machen, ohne mir Bescheid zu sagen. Es kommt dann auch schon mal vor, dass sie plötzlich hinter mir steht, oder, wenn sie ganz toll ist, mich durch den Garten bis ins Haus jagt. Vorsichtshalber blickte ich mich daher um, aber es fehlte jede Spur.
Plötzlich erblickte ich einen schwarzen Streifen hinter dem Gebüsch. Gleichzeitig ertönte ein wildes Geraschel. Ich sah nur noch, wie dieses kleine Luder in Richtung Kellerfenster verschwand. Irgend etwas trug sie bei sich. Da hielt es mich dann auch nicht mehr, denn das ging entschieden zu weit. Leise nahm ich die Verfolgung auf, um ja nicht noch eins von Kritzi auf die Nase zu bekommen. Sie war bereits mit ihrer Beute nach oben in die Küche verschwunden. So viel Ehre wollte ich ihr aber dann doch nicht erweisen, ihr bis dahin zu folgen. Ich habe eben auch meinen Stolz. Da ich aber gleichzeitig vor Neugierde platzte, kletterte ich die Gartentreppe hinauf. Ich saß nun vor der Balkontür und beobachtete von draußen meine doofe Schwester in der Küche. Was ich da sah, ließ mich fast vor Lachen die Treppe herunterkugeln. Sie saß dort in aller Seelenruhe und machte sich über etwas Rundes, Weiches, Zuckriges her. Das war ohne Zweifel etwas anderes als eine Maus. Es bereitete ihr offenbar den höchsten Genuß, denn selten habe ich sie so zufrieden lächeln sehen. - Unglaublich. Als sie fast alles verspeist hatte, leckte sie sich fein säuberlich ihr Mäulchen ab und sprang auf die Küchenfensterbank. Nun wagte ich mich endlich ins Haus, inspizierte den Rest ihrer wohl köstlichen Mahlzeit und mußte feststellen, daß es sich um ein altes Tortelett mit Sahne handelte. ‘Nein, für so etwas habe ich keinen Sinn’, dachte ich angeekelt, machte auf dem Absatz kehrt und legte mich wieder in die Sonne. < vorige Folge nächste Folge > Die WKKP No. 9 erscheint am: 1. August 2002. |
Wer eine Katze hat, braucht das Alleinsein nicht zu fürchten. Daniel Defoe Die Katze ist das einzige vierbeinige Tier, das den Menschen eingeredet hat, er müsse es erhalten, es brauche dafür aber nichts zu tun. Kurt Tucholsky Eine Katze in Handschuhen fängt keine Mäuse. Benjamin Franklin Katzen sind die rücksichtsvollsten und aufmerksamsten Gesellschafter, die man sich wünschen kann. Pablo Picasso |
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