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Ein Kurzausflug |
Kleine Weisheiten über Katzen Die Augen einer Katze sind Fenster, die uns in eine andere Welt blicken lassen. Sprichwort aus Irland Wenn Gott Mensch werden konnte, kann er auch Katze werden. Robert Musil |
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Im Frühsommer pflegen die Eltern von Matts und Minnie gerne zu verreisen, und so hatten wir das Glück, diese beiden sympathischen Katzen zwei Wochen betreuen zu dürfen. Wir sind den beiden wohlbekannt und wurden gleich mit Nasenstupsen begrüßt. Matts war soweit in Ordnung, nur Minnie hatte ein Fellproblem, und so hatten wir auch leichte Bedenken, ob sie stark genug war, zwei Wochen ohne ihre Eltern zu verbringen. Katzen haben ja schließlich auch eine Seele. Doch Minnie war fröhlich, fraß mit Begeisterung ihr delikates Futter und sprang mit Schwung die Treppen zum Schlafzimmer hoch. Trotzdem wurden wir den Verdacht nicht los, dass sie etwas ausheckte. Am dritten Tag unseres Besuches war sie morgens nicht wie gewohnt im Hausflur und wartete. Mats kam etwas zögernd unter dem Sessel hervor und wirkte lustlos. Nachdem wir ihn versorgt und gestreichelt hatten, gingen wir wieder in dem Glauben, dass Minnie schon wieder auftauchen würde. Doch am Spätnachmittag war sie immer noch nicht da. Nun begannen wir uns Sorgen zu machen und sie zu suchen. Denn es war ungewohnt von ihr, dass sie nicht zurück ins Haus kam. So ging das noch weitere zwei Tage, und wir hatten den schlimmen Verdacht, dass sie sich ihre Streicheleinheiten woanders holen würde oder schlimmstenfalls ihr etwas zugestoßen war. |
Matts hingegen wurde immer anhänglicher und verließ kaum noch das Haus. In seinem Gesicht lasen wir Furcht und Ratlosigkeit. Besonders bedrohlich war die Lage deshalb auch, weil Minnie Herztabletten nehmen muss und sie, sollte sie noch leben, unversorgt war. Wir machten das, was andere verzweifelte Katzenbesitzer tun, wenn ihre Katze davongelaufen ist: Wir verteilten Zettel in der Nachbarschaft. Am selben Abend rief tatsächlich eine Frau an und sagte, sie habe Minnie gerade gesehen. Ich war etwas skeptisch, denn sie konnte auch Matts gesehen haben, denn aus der Ferne sieht man nicht unbedingt den Unterschied. Am nächsten Morgen ging ich alleine zu Matts. Als ich die Tür aufgeschlossen hatte, sah ich ein freches Katzengesicht mich anblinzeln. Es war Minnie. Ich hob sie hoch und drückte sie überglücklich an mich, doch sie war nur an Futter interessiert. So viel war sicher, gefressen hatte sie drei Tage nicht. Die darauffolgenden Tage blieb sie mehr oder weniger in der Nähe ihres Futterplatzes, und nun war für alle der Urlaub gerettet. < vorige Folge nächste Folge > Die WKKP No. 59 erscheint am 30. November 2013 |
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