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Abschied von den Krämern Waltraud und Heinz Ahlers (2)

        
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Waltraut Ahlers im Laden So kannten die Bewohner des Hulsberg-Viertels Waltraut Ahlers: Mit einem freundlichen, manchmal verschmitzten Lächeln stand sie an ihrer Kasse.



Heinz Ahlers vor dem Laden, 1966

In den Anfangsjahren nach 1966 trug Heinz Ahlers noch einen weißen Kaufmannskittel. Links steht ein Rollwagen mit Sprudelkisten, ein Hinweis auf eine Ware, die schon damals gut lief. Obst (wie Apfelsinen) und Gemüse (wie Gurken) waren weitere 'Renner'. (Foto:Ahlers)






Das Spirituosenregal im Laden von Waltraut und Heinz Ahlers

Dezember 2001: Ein Reihe des legendären Spirituosenregals ist schon leergeräumt. Der Abschied kündigt sich an.





 
Heinz Ahlers vor dem Laden, 2001
Dezember 2001: Heinz Ahlers mit Baseballkappe und wärmender Weste entlädt vor seinem Laden einen Rollwagen mit Getränkekisten. Hinter ihm (verdeckt) seine Mutter.



KM: Was ist für Sie das Reizvolle an der Arbeit als Kaufmann gewesen?

Heinz Ahlers: Es war vor allem das befriedigende Gefühl, unter Menschen zu sein und mit ihnen umzugehen. Das ging so weit, dass man manchmal schon fast Seelsorger war. Wie oft ist jemand rein gekommen und hat gesagt: 'Eigentlich weiß ich gar nicht, was ich kaufen will. Ich will nur ein paar Worte reden.'

Waltraut Ahlers: Du hast manch einen Menschen zum Nachdenken gebracht und manchen kleinen Rat gegeben, zum Beispiel bei Problemen zwischen Eltern und Kindern, die man denn so mitkriegte.

KM: Welche Menschen sind vor allem als Kunden gekommen?

W.A.: Eigentlich alle, Junge und Alte. In den 60ger und 70ger Jahren kannten wir alle Kunden persönlich. Als dann in den 80ger Jahren die Blocks nebenan gebaut wurden, wurde das etwas anonymer, aber wir haben bis zuletzt viel Stammkundschaft gehabt.

KM: Was für Fähigkeiten, außer den seelsorgerischen, braucht man noch als Kaufmann?

H.A.: Man muß wissen, welche Ware 'geht' und zu welchem Preis. Man muß einen Blick für die Qualität der Ware haben.

KM: Welche Waren haben Sie besonders gut verkauft?

W.A.: Besonders Getränke wie Sprudel konnten wir günstig verkaufen, zum Teil palettenweise. Die konnten wir in der alten Scheune in großen Mengen lagern. Aber auch an Spirituosen haben wir gut verdient. Wir waren bekannt dafür, dass wir eine riesige Auswahl hatten. Aber auch Gemüse ging gut.

KM: Warum haben Sie das Geschäft aufgegeben?

H.A.: Ich wollte nicht arbeiten, bis ich alt und krank bin. Wir haben auch so unser Auskommen, mit der Privatrente und den Mieteinnahmen. Wir haben jetzt mehr Zeit für Reisen, Radtouren, Schwimmen und Saunagehen.

W.A.: Die Kinder haben ihre guten Arbeitsstellen. Die wollen den Laden nicht weiterführen. Das kann man ja verstehen. Dazu kommt noch, dass die Schwiegermutter bis vor kurzem allein in der Wohnung hinterm Laden gewohnt hat. Aber sie ist jetzt pflegebedürftiger geworden und so haben wir sie zu uns nach Borgfeld genommen in unser Haus.

KM: Vielen Dank für das Gespräch und alles Gute für die Zukunft.

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vgl. auch:

Die Ladenzeile 'Bei den drei Pfählen'

Fahrradhändler Heinrich Wohlers

Neue Selbstbedienungskassen im Supermarkt

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(wegen des Spezials erst wieder)
Mittwoch, den 27.03.2002


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