Wenn ich in der Bremer Neustadt herumstreife, entdecke ich an Häusern oder auf dem Gehweg immer wieder liebenswerte Einzelheiten, die aus einer vergangenen Zeit stammen.
|
|
In diesem Teil Bremens ist offenbar die Neigung nicht so groß, architektonische 'Rückstände' als Zeichen von Rückständigkeit anzusehen und zu demontieren.
|
|
Diesen 'Neo-Jugendstil-Käfig' habe ich schon einmal fotografiert, als er noch gelbe Telefonzellen beherbergten. Diese sind wie die meisten ihrer Art inzwischen abgebaut worden.
|
|
Aber der Käfig ist jetzt noch ein etwas zu groß geratenes Zuhause für eine moderne, schlanke Telefonsäule und zwei Briefkästen. |
|
Welchem Zweck dieser weiße Kasten an einer Fassade in der Bremer Neustadt einmal gedient hat, kann ich nicht mehr erraten.
|
|
Er ist einfach nur noch da und wird inzwischen halb eingerahmt von Leuchtreklame.
|
|
Dieser goldfarbene Firmenschriftzug an einem Geschäftslokal in der Bremer Neustadt ist nicht Teil einer modernen Leuchtreklame, sondern schlicht auf eine Glasscheibe aufgetragen. Solche Schriftzüge auf Wänden oder Fensterscheiben waren vor dem Siegeszug der Leuchtreklame das Mittel der Wahl, um in einer Straße auf ein Unternehmen aufmerksam zu machen.
|
|
Nicht nur die Werbetechnik als solche ist liebenswert altertümlich, sondern auch der Stil: Das Wort 'Kontor' ist heute meistens dem 'Büro' gewichen. Wenn das Wort 'Kontor' anderorts werblich verwandt wird, etwa im 'Kontorhaus', will es eher den vergangenen Glanz großbürgerlicher Geschäftswelt wiederbeleben, hier aber ruft es noch die Vorstellung von einem kleinen Büro im Hinterhof wach.
|
|
Über diese Briefkastenbeschriftung in der Bremer Neustadt ist die technische Entwicklung (fast) hinweggegangen. Fotos werden heute nicht mehr auf 'Filmen, sondern fast ausschließlich auf digitalen Medien gespeichert.
|
|
Diese Medien könnte man theoretisch auch noch in den Briefkasten werfen, aber der Weg von der Datei auf den Papierabzug läuft in der Regel nicht über einen Briefkasten.
|
Vgl.: Ein früherer Streifzug durch die Neustadt, Teil 1 und Teil 2
Bitte werfen Sie auch einen Blick auf Charlie Dittmeiers Bericht über das Verschwinden der tradtionellen Holzhäuser in Phnom Penh. Der Bericht datiert vom 24. August 2012. Der Link führt auf die letzte Notiz des Tagebuches. Bitte nach unten scrollen!
|
|
Nächste Folge 'Alltag in Bremen'
Freitag, den 6.9.2013
< vorige Folge nächste Folge >
Archiv: Alle Folgen 'Alltag in Bremen'
|