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Folge 28/2004, Bremen, den 19.08.2004 (Nr.160) 2 Jahre kleinmexiko.de: Danksagung English summary !!Neu!! Heft 4 |
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ALLTAG IN BREMEN
FOLGE 028-04: WIEDER BESUCHT (11) ÜBERSICHT: ALLE FOLGEN 'ALLTAG IN BREMEN' DIE HEFTE KLEIN MEXIKO ALS ORT DAS ECHO KLEIN MEXIKO IM KOPF KATZEN-POST SITEMAP |
Das Gedächtnis der Menschheit für erduldete Leiden ist erstaunlich kurz. Ihre Vorstellungsgabe für kommende Leiden ist fast
noch geringer.
Bertolt Brecht
16.08.2004 Ich habe erfahren, dass das Hochhaus Neuwieder Str. 14 in Tenever abgerissen wird. Das ist Anlaß für mich, den Ort wiederzubesuchen. Der erste Sichtbefund zeigt: Der ganze Gebäudekomplex von Nr. 14 bis zur Ecke Neuwieder Straße/ Otto-Brenner-Allee ist ein großes Schuttgebirge mit Talstraßen für die Abbruchfahrzeuge. Komplex Neuwieder Straße 14 nach dem Abbruch (vgl. vor dem Abbruch) Als ich auf dieses Trümmerfeld blicke, ist mein erster Gedanke: 'Und wo sind die Menschen geblieben?' Ich frage im benachbarten Büro der Projektgruppe Tenever nach, die sich vor Ort um die Entwicklung des Quartiers kümmert: Die meisten Menschen - so die Auskunft - sind im Stadtteil geblieben. Mein zweiter Gedanke ist: 'Wo ist der K****-Markt geblieben?' (Der K****-Markt war ein liebenswerter kleiner Laden mit einem erstaunlich internationalen Angebot an Waren. Er befand sich im Erdgeschoß des jetzt abgerissenen Blocks.) Ich frage einen alten Mann auf der Straße nach dem Markt. Er antwortet mir in fast unverständlichem Deutsch mit russischem Akzent. Schließlich zeigt er auf das Hochhaus auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Dort finde ich im Erdgeschoß tatsächlich den K****-Markt wieder. Assadullah Habib vor dem neuen K****-Markt in Haus Nr. 3 Assadullah Habib berichtet mir, dass sehr viele Leute aus dem Viertel einen Brief unterschrieben hätten, in dem sie gefordert hatten, dem Laden im Quartier eine neue Bleibe zu beschaffen: So ist er jetzt in einem ehemaligen Waschraum im Haus Nr. 3 untergekommen. Auch für die Familie Habib ist das wichtig: Assadullah Habib hat mit seinen 46 Jahren kaum Chancen einen Arbeitsplatz als Angestellter zu finden und Frau und die vier Kinder zu ernähren. |
Eingangsbereich des Hauses Neuwieder Straße 14 nach dem Abbruch (vgl.: vor dem Abbruch) Ich besuche das Trümmerfeld: Neben mobilem Abbruchgerät steht auch eine Baumaschine mit einem großen Förderband. Im Hintergrund sehe ich große Hügel aus Sand und Schotter. Ich frage Arbeiter. Sie erklären mir, daß der Beton hier gleich vor Ort aufbereitet wird. Der Beton wird vor Ort recycelt. Ich fahre an der Otto-Brenner-Allee entlang Richtung Innenstadt. Durch den Bauzaun sehe ich, dass auch die verschiedenen Materialien aus den Trümmern sauber getrennt werden. Da gibt es kleine Berge aus Metallteilen, andere Hügel mit Kalksandstein und Klinkersteinen. Holz ist zu einem großen Haufen auf geschichtet worden. An einer anderen Stelle ist Mineralwolle in großen Plastiksäcken gesammelt worden. Ich fahre durch den Regen zurück und bedenke meinen Besuch: Assadullah Habib hatte mit erzählt, dass zum Beginn des Abbruchs und danach sehr viele Presseleute im Quartier gewesen seien. Davon, daß vorher großer Rummel um die Zustände im Viertel gewesen wäre, ist nichts überliefert. Immer wieder kommt mir in den Sinn, wie sorgfältig die Trümmer verarbeitet werden. Daß die Menschen, die in jenen jetzt abgebrochenen unwirtlichen Hochhäusern gewohnt haben, auch alle sorgfältig einem seelischen Reinigungs- und Erfrischungsprozeß ausgesetzt wurden, ist ebenfalls nicht überliefert. Vgl.: Eingang von Haus in Tenever und Klein Mexiko K****-Markt Vergleich zweier Straßen: Tenever / Schwachhausen (1) Vergleich zweier Straßen: Tenever/ Schwachhausen (2) Seitlicher Paradiesblick Abbruchreste Fotonotizblock: Abbrüche (1) English summary: I revisted a place, where an inhospitable block of flats had been for decades. People from over 20 countries lived in this getto. Demolition machines were at work now. A little shop, which had been in the block, was in the block next door now. He offers for sale international food. (please also read Remains of demolition) to the top/ photos <previous col. next col. > We would like to point out that we translated articles from German into English for the purpose of service. We would like to make it clear that the German translations are deciding, because the articles are directed to users who live in Germany. Wir möchten darauf hinweisen, dass wir zu Servicezwecken englische Übersetzungen vorgenommen haben. Klarstellen möchten wir, dass maßgeblich die deutsche Übersetzung ist. Grund dessen ist, dass wir uns an in Deutschland ansässige Nutzer wenden. Nächste Folge 'Alltag in Bremen': Donnerstag, den 26.08.2004 < vorige Folge nächste Folge > Archiv: Alle Folgen 'Alltag in Bremen' |
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