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Folge 22/2002, Bremen, den 28.04.2002

        
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ALLTAG IN BREMEN
FOLGE 021-02:
INTERNATIONALER LEBENSMITTEL- LADEN IN BREMEN- TENEVER




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internationaler Lebensmittelladen K****-Markt in Hochhaus in Bremen-Tenever
 
In einem etwas zurückliegenden Durchgang dieses Hochhauses in Bremen-Tenever liegt - ein wenig versteckt - der internationale Lebensmittelladen K****-Markt, der von Habib und Rona Assadullah geführt wird.





internationaler Lebensmittelladen K****-Markt in Hochhaus in Bremen-Tenever von außen einfacher Obst- und Gemüseladen
 
Von außen hält der Passant den internationalen Lebensmittelladen K****-Markt in dem Hochhaus in Bremen-Tenever für einen einfachen Obst- und Gemüseladen.






Rona und Habib Assadullah in ihrem internationalen Lebensmittelladen K****-Markt in dem Hochhaus in Bremen-Tenever
 
Rona und Habib Assadullah in ihrem internationalen Lebensmittelladen K****-Markt in dem Hochhaus in Bremen-Tenever. Man ahnt schon die Fülle der angebotenen Waren.




Internationales  Angebot im Lebensmittelladen K****-Markt in dem Hochhaus in Bremen-Tenever: deutsche, türkischen, arabische, iranische und ceylonesische Teemarken
 
Ein Beispiel für das internationale Angebot im Lebensmittelladen K****-Markt in dem Hochhaus in Bremen-Tenever: Die Kundschaft kann zwischen deutschen, türkischen, arabischen, iranischen und ceylonesischen Teemarken wählen.
 
Samstag, den 13.04.2002
Ich fahre hinaus nach Bremen-Tenever (vgl. 8 Schritte). Im Erdgeschoß eines der zahlreichen Hochhäuser des Stadtteils entdecke ich an einem etwas zurückliegenden Durchgang den K****-Markt. Dieser internationale Lebensmittelladen wird seit 1999 vom Afghanen Habib Assadullah und seiner Frau Rona betrieben. Beide sind gut vierzig Jahre alt, leben seit 1991 in Deutschland und sind inzwischen anerkannte Asylbewerber. Vor ihrer Ausreise nach Deutschland arbeiteten sie als Militärpilot und als Familienrichterin, jetzt ernähren sie sich, ihre vier Kinder und ihre Familien in K**** durch ihre Arbeit als Kaufleute. Ihr Laden ist montags bis freitags von 8:00 Uhr bis 20:00 Uhr geöffnet. Samstags ist bis 18:00 Uhr, weil - so Habib Assadullah - die Menschen, die in der Stadt bis 16:00 Uhr arbeiten, danach noch die Gelegenheit haben müssen einzukaufen. Sein persönlicher Arbeitstag geht schon früh los: Er steht um 4:00 Uhr morgens auf, dann fährt er zum Großmarkt, um für den Laden einzukaufen. Bis ca. 8:30 Uhr ist er wieder zurück. Seine Frau hat um 7:45 Uhr den Laden aufgeschlossen. Sie geht gegen 12:00 Uhr in die nahegelegene Wohnung, um Essen zu kochen und die Kinder bei den Hausaufgaben zu überwachen. Um ca. 16:00 Uhr kommt sie in den Laden zurück. Um 20:00 Uhr geht das Ehepaar gemeinsam nach Hause.
Neben dem üblichen Obst- und Gemüseangebot führen sie unter anderem auch viele Spezialitäten, die den Bedarf des internationalen Publikums aus der Nachbarschaft abdecken. So kann die Kundschaft etwa zwischen deutschen, türkischen, arabischen, iranischen und ceylonesischen Teemarken wählen. Unter den Stammkunden, die aus fernen Ländern nach Bremen-Tenever gekommen sind, sind auch einige, die - wie die Assadullahs - ihre Familien in der Heimat unterstützen müssen. Hier macht Habib Assadullah schon mal eine Ausnahme von der eisernen Regel, nicht anzuschreiben. Ansonsten erspart er sich mit dieser Regel viel Probleme, denn in der Umgebung des Lebensmittelladens leben doch etliche Menschen, die aufgrund etwa von Arbeitslosigkeit wenigstens zeitweise knapp bei Kasse sind. Auch das Haus, in dem das Geschäft sich befindet, zählt nicht zu den allerersten Wohnlagen. Es steht unter Zwangsverwaltung durch die Gewoba. Renovierungen werden aufgrund dieser Umstände kaum gemacht. Etliche Wohnungen stehen leer. Wichtiger als eine schicke Ladeneinrichtung sind daher für Assadullahs Kunden ein freundliches Wort oder ein Scherz, der ein wenig Licht in den manchmal tristen Alltag bringt. Gerade auch die Tatsache, dass hier Angehörige verschiedenster Nationen einkaufen, macht die Arbeit für das Ehepaar interessant. Die beiden lernen die unterschiedlichsten Mentalitäten kennen und müssen sich auf sie einstellen.

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