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Kleine Weisheiten über Katzen |
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Als ich vor 3 Monaten, mittlerweile schon eine ganze Weile, hier einzog, hatte ich
noch eine Nachbarin. Diese ist inzwischen zu ihrem Glück umgezogen.
Als erstes stöhnte sie mir vor, dass es einmal im Jahr einen so genannten 'Tag der offenen Tür' gäbe, wo ganz viele Leute kämen und einen furchtbaren Lärm machten. Ich verstand ihre Aufregung sofort, denn sie war schon etwas älter an Jahren, und daher fand sie wohl auch nicht so schnell ein neues Zuhause. 'Na ja', dachte ich mir,
'vielleicht ist auch gar nicht alles so schlimm, evtl. wäre ich dann ja auch schon nicht mehr hier'
Doch dann nahte der Tag, an dem ich Ungemach witterte. Es wurden Buden aufgebaut, Lautsprecher standen plötzlich an einigen Ecken, und die ganze Belegschaft huschte nur so hin und her, um das vertraute Gelände in einen Rummelplatz zu verwandeln. Ich sah mich schon den neugierigen Blicken von irgendwelchen Gaffern ausgesetzt, die nicht wirklich an mir, sondern nur an lauter Musik und etwas Essbarem interessiert sind. Was tun? Auf einmal kam mir die Idee! Was wäre, wenn ich einfach krank würde und nicht gestört werden dürfte? Ich musste mir schnell eine Krankheit überlegen, bevor dieses Spektakel eröffnet wurde. Entgegen meiner sonstigen Gewohnheit fing ich an, mich hinter dem Ohr zu kratzen,dann leckte ich mir fast den Bauch wund, zwickte mit den Zähnen meinen Schwanz u. s. w. Das fiel auf. |
Bitte nicht zu nahe treten! Noch am selben Tag wurde mir der Arzt vorgestellt, der mein Fell untersuchte und dabei etwas ratlos dreinschaute. Da er kein Risiko eingehen wollte, gab er mir eine Spritze, die den Juckreiz lindern sollte. Dabei hatte ich eigentlich gar keinen, aber das war ja unwichtig. Ich hörte wohl, wie er etwas zu den Pflegern sagte, und dann ging er wieder. Vermutlich glaubte er, ich habe etwas Ansteckendes, denn sodann wurde ich in ein großes Gehege gebracht, in dem ich ganz alleine war. Zusätzlich hing ein Hinweisschild daran 'Bitte nicht stören!'. Der nicht mehr so gefürchtete Tag trat ein. Ich beobachtete mit heimlichen Grinsen die vielen Mütter und Väter mit ihren Kindern sowie andere Neugierige, die einen großen Bogen um meinen Käfig machten. < vorige Folge nächste Folge > Die WKKP No. 26 erscheint wegen Umzugs der Redaktion ausnahms-weise erst am 15. April 2005 |
Die Katzen halten keinen für eloquent
redegewandt, der nicht miauen kann. Marie von Ebner-Eschenbach Der lieblichste Ton auf der Welt ist das Schnurren einer Katze. Sprichwort Katze, wenn du schlafen willst, so, wie die Götter schlafen, rollst du dich zur Kugel. Du überlässt die Sorgen der verfluchten Rasse, die die Erde beackert und die Himmel mit der Sonde untersucht. Hippolyte Taine Manchmal sitzt er zu deinen Füßen und schaut dich an, mit einem Blick so schmeichelnd und zart, dass man überrascht ist über die Tiefe seiens Ausdrucks. Wer kann nur glauben, dass hinter solchen strahlenden Augen keine Seele wohnt?! Théophile Gautier |
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