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Kleine Weisheiten über Katzen Katze, wenn du schlafen willst, so, wie die Götter schlafen, rollst du dich zur Kugel. Du überlässt die Sorgen der verfluchten Rasse, die die Erde beackert und die Himmel mit der Sonde untersucht. Hippolyte Taine Manchmal sitzt er zu deinen Füßen und schaut dich an, mit einem Blick so schmeichelnd und zart, dass man überrascht ist über die Tiefe seiens Ausdrucks. Wer kann nur glauben, dass hinter solchen strahlenden Augen keine Seele wohnt?! Théophile Gautier Respekt vor Katzen ist der Anfang jeglichen Sinnes für Ästhetik. Erasmus Darwin Ich bin als Katze keineswegs ein Erzeugnis von Meisterhand. Sei es mein Rücken, sei es mein Fell, sei es die Gestaltung meines Gesichtes: Weiß der Himmel, ich schätze mich in keiner Weise gelungener ein, als andere Katzen. Natsume Soseki |
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Langsam wird es mal Zeit, dass ich mich zu Wort melde, denn schließlich bin ich das Wappentier der WKKP, ja, genau die auf dem Foto. Ich höre auf den Namen Lisa, und wenn man mich ruft, antworte ich mit einem langgezogenen 'Maaauuuu'. Deshalb glaube einige, dass es mir schlecht ginge, aber das ist nicht so. Es gab zwar eine Zeit, in der ich mich nicht so wohl fühlte, aber die ist jetzt vorbei. Vor einigen Jahren bin ich nämlich von meinem ersten Zuhause ausgezogen, weil mich meine Menschen einfach nicht verstanden haben. Sie glaubten, man brauche mir nur etwas zu fressen und zum Trinken zu geben und sich sonst nicht großartig mit mir beschäftigen zu müssen. Zu der Zeit war ich noch recht schlank, weil ich keinen großen Appetit hatte. Doch irgendwann bin ich zwei Häuser weiter nach rechts gezogen, habe dort bei den Nachbarn an der Tür gekratzt und gefragt, ob sie mich haben wollen. Die Leute waren zwar etwas überrascht, denn sie kannten mich ja schon, aber sie haben mich gerne aufgenommen. Nun musste nur noch schnell für eine Katzentoilette und einen Fressnapf mit Futter gesorgt werden, und meinem neuen Katzenleben stand nichts mehr im Wege. |
Mein Appetit wurde dann auch von Tag zu Tag größer und mein Bauch etwas kugeliger. Aus diesem Grund beschloss ich, etwas mehr Sport zu treiben. In der Nähe unseres Hauses steht eine Birke. 'Das ist der ideale Kletterbaum', dachte ich mir und kletterte eines Tages bis zur Baumkrone. Das war geschafft, doch als ich nach unten blickte, wurde mir auf einmal ganz mulmig. Wie um Himmels willen sollte ich wieder herunterkommen? Ich fing heftig an zu maunzen in der Hoffnung, dass meine Familie mich hören würde. Nach einer Weile kam sie dann auch und stellten alles Mögliche an, um mich vom Baum zu locken. Erst versuchte sie es mit Leckerlis, aber dann musste sie doch die Leiter holen, um mich aus meiner misslichen Lage zu befreien. Wie froh war ich, als ich endlich wieder unten war. Ich bin bisher auch nie wieder auf einen Baum geklettert, und was sind schon ein paar Pfunde zuviel? < vorige Folge nächste Folge > Die WKKP No. 36 erscheint am 1. Oktober 2007 |
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