Drei Fotos aus dem Bestand haben mich zu Überlegungen zum Thema Markt und Verkauf angeregt. Diese Überlegungen haben mich bewegt schließlich noch ein Foto von einem Wochenmarktstand zu machen.
|
|
Die Überlegungen sind bestenfalls Anregungen für die geneigte Leserschaft, weiterzudenken und sich vielleicht Fragen zu stellen.
|
'Flüchtiger' Verkaufsstand für Obst
|
Dieses Bild von einem kleinen, 'flüchtigen' Verkaufsstand enthält viele Merkmale eines ganz einfachen Marktes. Die Ware stammt wohl aus eigener Ernte. Lager und Verkauf sind letztlich an das eigene Haus gebunden. Ein wenig schimmert die Erinnerung an den dörflichen Kaufmannsladen alten Stils auf. Die Kundschaft, die wohl mehr aus der Nachbarschaft als aus entfernten Straßen oder gar Stadtteilen kommmt, wird bedient: Der Verkäufer/ die Verkäuferin wiegt die Ware mit der altertümlichen Waage ab und überreicht sie gegen Barzahlung der Kundin/ dem Kunden. Man kennt sich und vertraut sich.
|
|
Man nutzt die (unerwartete) Gelegenheit vielleicht zum Schwätzchen. Unerwartet ist das Schwätzchen auch vielleicht, weil es für diesen Laden mit dem liebenswert provisorischen ‚Dach' natürlich keine festgelegten Öffnungszeiten gibt. Und auch die breite Produktpalette des ‚Colonialwaarenladens' von Anno dunnemals ist nicht vorhanden. Dafür aber ähnelt der Stand ein wenig den ebenerdigen Verkaufplätzen auf den Märkten in manchen ehemaligen Kolonien: Die VerkäuferInnen haben ein paar Produkte aus eigenem Anbau ausgebreitet und warten auf Kunden.
|
Verkaufsstand auf Wochenmarkt
|
Etwas anders geht es schon auf einem Wochenmarkt in Bremen zu. Dies etwa ist ein kleiner Stand, den man etwas vulgär als 'Gemüsestand' bezeichnen würde. Ein flüchtiger Blick auf die angebotenen Waren, zeigt, dass sie vielfältiger sind als bei dem vorgestellten privaten Stand und sie möglicherweise zu einem nicht geringen Teil Erzeugnisse aus eigenem Anbau sind. Der Stand selbst ist ungleich professioneller. Er ist zusammen klappbar und natürlich (auto-) mobilitätsgerecht.
|
|
Ein Stromanschluß ermöglicht elektrische Beleuchtung und den Anschluß einer elektronischen Waage. Die Waage, die ich dort gesehen habe, war allerdings mechanisch und ein 'älteres Modell'. Die Momentaufnahme lässt die Vorstellung zu, dass es zwischen Verkäufer und 'Stamm'-Kunden doch auch immer mal wieder zu einem kurzen Gedankenaustausch über den Tresen hinweg kommen kann.
|
Verkaufsregal mit Markise
|
Dieses Verkaufsregal mit Markise steht etwas verloren auf einer Frei- und Parkfläche vor der Tür eines kleinen Bio-Supermarktes in der Vorstadt. Es ruft noch ein wenig die Anmutung eines Marktstandes wach, an dem womöglich die Erzeuger noch ihre eigenen Produkte verkaufen. Das Regal hat jedoch keinen Tresen, hinter dem Verkaufspersonal stehen könnte. Ganz links sieht man noch eine Stückchen von einem Fenster des Supermarkt-Gebäudes. Hinter der Scheibe stehen ein paar Einkaufswagen.
|
|
Beim Regal habe ich auf den ersten Blick keine Behältnisse gefunden, in die man Ware aus dem Regal hätte packen können. Es ist dieses ausgelagerte Regal wohl eher ein Blickfang und eine Brücke, die mögliche Kunden in den Laden führen könnte. Ob man Grund hat anzunehmen, dass es sich bei dem angebotenen Gemüse nicht um Handelsware, sondern um Produkte aus Eigenanbau des Marktbetreibers handelt, die Frage kann ich der Leserschaft nicht beantworten.
|
Schild am Eingang eines Bio-Supermarkts |
Bei diesem Bio-Supermarkt muss man definitiv die Tür in der Glasfront durchqueren, um am dortigen Marktgeschehen teilnehmen zu können. Es wird nichts oder nur noch ganz wenig 'über den Tresen' gereicht. Es herrscht das Konzept der Selbstbedienung, das im Prinzip jede(r) kennt und mit dessen penibler Beschreibung ich jetzt niemanden langweilen möchte. Bemerkenswerter ist anderes. Das abgebildete Schild unterrichtet die Kundschaft unter anderem darüber, dass der Inhaber des Ladens vier Postleitzahlzonen entfernt seinen Sitz hat.
|
|
Auch erfährt man, dass im Laden Videokameras installiert sind. Ebenfalls ist die Aussage zu lesen ‚Wir sichern unsere Ware gegen Ladendiebstahl'. Dass man unter Zuhilfenahme elektronischer Datenübertragung bargeldlos bezahlen kann, ist eine weitere der zahlreichen Informationen auf diesem Schild.
Vgl. auch: Bericht über Selbstbedienungskassen in einem (Nicht-Bio-)Verbrauchermarkt aus dem Jahre 2006
|
Vgl. auch: Gehör finden (3)
Akustisches Porträt eines Verbrauchermarkts
Umbrüche (27)
Bitte werfen Sie auch einen Blick auf Charlie Dittmeiers Bericht über Kokosnuss-Verkaufstände in Kambodscha. Der Bericht datiert vom 2. März 2013. Der Link führt auf die letzte Notiz des Tagebuches. Bitte nach unten scrollen!
|
|
Nächste Folge 'Alltag in Bremen'
Freitag, den 4.4.2014
< vorige Folge nächste Folge >
Archiv: Alle Folgen 'Alltag in Bremen'
|