Sehr wohlhabende Bürger haben manchmal das Bedürfnis, deutliche Grenzen um ihren privaten Lebensbereich zu ziehen. Das schließt nicht unbedingt aus, dass Sie ihren Wohlstand zeigen.
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In letzter Zeit sind mir zwei deutliche Beispiele für die Verwirklichung eines solchen Bedürfnisses aufgefallen.
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Diese Werbeplakate für eine Eröffnungsveranstaltung eines Clubs, der einen kostspieligen Pferdesport pflegt, habe ich in einer Bahnunterführung gesehen, die von einem Industriegebiet zu Vororten führt in denen Wohnblocks und Hochhäuser dominieren.
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Wie kostspielig dieser Pferdesport ist, mag die Leserschaft aus dieser ausführlichen Beschreibung dieser Sportart.
erschließen. |
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Ein Blick auf das Plakat bestätigt die Vermutung, dass hier viel Geld im Spiel sein muss. Es sind vier Teams und fünfundsechzig offensichtlich eigens ausgebildete Pferde angemeldet.
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Wenn ein Team vier Reiter umfaßt, kommen auf jeden Reiter vier Pferde. Die 'VIP-Tickethotline' verweist darauf, dass neben dem gewöhnlichen auch ein betuchtes Publikum erwartet wird.
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Ein Blick auf die entsprechenden Eintrittspreise bestätigt diesen Gedankengang. Auch die Unternehmen, die sich über das Plakat mit der Veranstaltung in Verbindung bringen, sind nicht gerade Billigheimer für das gemeine Volk.
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Das gemeine Volk darf im 'öffentlichen' Bereich am ersten Turniertag immerhin umsonst zuschauen. Aber an den beiden folgenden Turniertagen ....
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... werden für das gemeine Volk im 'öffentlichen Bereich' immerhin pro Person knapp ein Zehntel des 'Betuchten-Preises' fällig.
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Wenn schon über den Eintrittspreis und die 'Sitzordnung' eine solche Entfernung zwischen den 'Betuchten' und den 'Gemeinen' erzeugt wird, .....
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... verwundert es nicht, dass der Club selbst sich betont mit Sinnbildern des Adelsstandes schmückt.
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Zu Königs- oder Kaiserkrone gesellen sich zwei Löwen als vermeintliche Könige der Tierwelt.
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Dieses Stilleben fand ich an einer Zufahrt zu einer zu einer Siedlung mit teuren Villen. Im Rahmen von Bauarbeiten war offenbar eine Situation eingetreten, die es vorübergehend verhinderte, dass dieses Schild an einem Pfosten befestigt werden konnte. Um seine Botschaft dennoch verbreiten zu können, hat man es einfach auf den Boden gestellt.
Die Botschaft setzt sich aus Bildern und Text zusammen.
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Sie läßt sich so zusammenfassen: 'Die Eigentümer' teilen mit, dass man das 'Privatgrundstück' weder 'befahren' noch dort 'parken' darf, es sei denn man ist 'Anwohner' oder - wie auch immer - 'Berechtigter' sowie MitarbeiterInnen von 'Müllabfuhr' und 'Paketdiensten' und Besatzungen von 'Rettungsfahrzeugen'. Ansonsten hat alles gemeine Volk einschließlich Hunden draußen zu bleiben.
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Vierzehn Tage später ist alles wieder in der gewünschten, vorzeigbaren Ordnung im Land der weißen Villen.
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Das Schild trohnt wieder auf seinem Pfosten (links an der Einfahrt).
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Vgl.: verschiedene Schilder aus einem Stadtteil, in dem sehr viele, sehr reiche Menschen wohnen
Grenzverschiebungen: arm und reich
Bitte werfen Sie auch einen Blick auf Charlie Dittmeiers Bericht über sehr reiche Leute in Phnom Penh. Der Bericht datiert vom 5. März 2013 . Der Link führt auf die letzte Notiz des Tagebuches. Bitte nach unten scrollen!
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Samstag, den 18.5.2013
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