Die Fassaden von Häusern in angesagten Großstadtvierteln wie dem Bremer Steintor und Ostertor sind Grenzgebiete und Kampfzonen.
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Sprayer, Plakatierer, Vögel und andere Lebewesen kämpfen zäh mit Hauseigentümern um die optische Vormacht, Abstell- und Landeplätze.
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Dieser 'Lieferanten- und Kellereingang' befindet sich im Ostertor in Bremen unweit jener Plätze, die im öffentlichen Bewußtsein für offenen Drogenhandel, Betttelei und gelegentliche Ausbrüche von Gewalt stehen. Die Stahltür ist zusätzlich mit aufgeschraubten Gitterstäben gesichert.
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Auf dem Türrahmen sind angespitzte Stahlsifte angebracht. 'Der Eigentümer' droht nicht nur damit, dass abgestellte Fahrräder entfernt werden, nein, das soll auch 'gewaltsam' geschehen. Das Schild, das die Drohung verkündet, ist seinerseits 'gewaltsam' verbogen worden. |
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Diesen Abfallkorb habe ich im Eingang zu einem Geschäft im Herzen des Steintors in Bremen gesehen. Dieses Geschäft hält eine große Menge an Waren vor, die natürlich auch als preiswert beworben werden. Täglich zieht dieses Werbeversprechen viele Kunden in das Geschäft. Große Mengen von (zumeist verpackten) Waren wandern durch diesen Ein- und Ausgang in die Haushalte der Stadt. Die Kunden und sicherlich auch Passanten haben Müll in den Korb hineingestopft.
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Rücksicht auf die Grenzen seines Fassungsvermögens haben die Leute nicht genommen. Es liegt um ihn herum bereits Abfall, der offenbar vom Haufen über dem oberen Rand nach unten gefallen ist. Rechts über dem Abfallkorb sieht man einen Teil eines Plakats. Links vom Korb 'ziert' ein Graffito die Wand. Ob sich der Sprayer und der/ die Plakatkleberin Gedanken darüber gemacht haben, dass sie mit ihrem Tun vielleicht eine Grenze überschreiten?
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Der Glanz dieser Fassadensteine an einem Haus im Ostertor in Bremen ging von einer dünnen, polierten (Grenz)Schicht aus. Wer diese Schicht durchdringt und wie hier mit einiger Gewaltanwendung Schriftzüge einritzt, vernichtet auch den Glanz.
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Wenn der/ die EigentümerIn die glänzende Fassade wiederherstellen will, muss er/ sie die beschädigten Steine möglicherweise gegen neue austauschen.
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Dieses Bild zeigt ein Fenster im ersten Stock eines Altbaus im Steintor in Bremen. Unter diesem Fenster befindet sich der Eingang zum Haus und zu Geschäftsräumen im Erdgeschoß. Das erklärt vielleicht die längliche Metallhülse, die auf dem Sims unterhalb des Fensters angebracht worden ist. Die Hülse könnte einen Stab aufgenommen haben, an dem eine Fahne befestigt war. Diese Fahne könnte einmal für ein Geschäft im Erdgeschoß geworben haben. Ohne menschlisches Zutun wird sich dagegen der Baumsprößling in einer Mauerritze angesiedelt haben.
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Er wird bis jetzt geduldet. Nicht geduldet werden auf dem Sims dagegen Tauben. Gegen sie sind die Drahtstifte gerichtet, die wie Schlachtreihen von Soldaten auf dem Sims aufgestellt sind und den anfliegenden Vögeln feindlich ihre Spitzen entgegenstrecken. Taubenkot auf der Fassade und auf den Bürgersteig, zumal vor einem Geschäft, ist schlecht, auch für das Geschäft. Das ist der Schlachtruf der Drahtstiftarmee, die standhaft das Grenzgebiet zwischen Mensch und Natur gegen Verunreinigungen verteidigt.
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Vgl.:
Die Milieustudie Viertel - vor sechs Uhr morgens
Foto-Notizblock: Wandbilder von Tieren in Bremen (1)
Bitte werfen Sie auch einen Blick auf Charlie Dittmeiers Bericht über Werbeaufkleber auf Torpfosten in Phnom Penh. Der Bericht datiert vom 11. August 2010 . Der Link führt auf die letzte Notiz des Tagebuches. Bitte nach unten scrollen!
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Freitag, den 31.5.2013
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