Ich sagte es schon: Das eigentliche Thema dieser Website ist die Erforschung der Beschaffenheit von Wahrnehmung. Ich habe hier einige Fotos zusammengestellt, die Entwicklungen und vermeintliche Kuriositäten dokumentieren sollen, die mir zum Thema 'Privater Transport und Arbeitsweg' aufgefallen sind.
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Auch hier wird keine Vollständigkeit angestrebt. Ich habe nur zusammengestellt, was mir in letzter Zeit 'über den Weg gefahren' ist. Eine weitere Fotoserie über gewerblichen Transport wird folgen.
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Bremen, Östliche Vorstadt: Fahrradständer mit vielen Kinderfahrrädern
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Es gibt Erscheinungen, bei deren Anblick ich merke, dass ich alt werde: In meiner Kindheit war es undenkbar, dass so viele, wohl noch relativ kleine Kinder, die zu einer Gruppe gehörten (z.B. Kindergarten), ein eigenes, womöglich noch fabrikneues Fahrrad besaßen, das auch noch irgendwann zu klein für sie wurde.
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Die Gesellschaft ist in der Breite wohlhabender geworden. Das heißt schließlich auch: Schon Kinder im Vorschulalter sind oft viel mobiler als etwa noch vor vierzig oder fünfzig Jahren. Aber halt: Einen stabilen Tretroller hatte ich irgendwann im Vorschul- oder Grundschulalter.
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Bremen; Ostertor: Fahrrad mit einfachem Kindersitz
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So etwa muss man sich die Vorrichtung vorstellen, mit deren Hilfe ich als Kind auf einem Fahhrad transportiert wurde. Ich saß hinter dem Lenker auf einem kleinen Sitz, konnte mich mit den Händen am Lenker festhalten und die Füßchen auf schmale Roste stellen, die an der Gabel des Vorderrades angebracht waren.
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Eine Schutzhülle, die wie hier verhinderte, dass die Füsse hinter den Rasten in die Speichen gerieten, gab es nicht. Und weil irgerndwann schiefgeht, was schiefgehen kann, gab es in der Familie auch einmal einen Unfall, bei dem ein Füßchen in die Speichen geriet.
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Bremen, Peterswerder: Fahrrad mit großem Kasten für den Transport von Kindern oder Gegenständen
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Solche Gefährte mag es in meiner Kindheit gegeben haben. Ich habe sie aber nie gesehen. Man könnte sie beschreiben als Fahrräder, mit denen eine Transportkabine für Kinder fest verbunden ist, die auch als Lastenträger genutzt werden kann.
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Es wäre interessant zu wissen, ob Familien, die ein solches Vehikel besitzen, auf ein eigenes Auto verzichten. Car-Sharing würde einen solchen Verzicht vermutlich erleichtern.
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Bremen, Hulsberg: kleiner, selbstgebauter Transportkasten am Fahrrad
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Diesen kleinen Transportkasten hat sich der Besitzer dieses Liegefahrrades selbst gebaut.
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Er hat eine gefällige Form und eine schöne, glänzende Oberfläche mit einem umlaufenden Reflektorstreifen.
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Bremen, Hulsberg: Handkarren
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Dies ist eindeutig ein Handkarren und kein Anhänger für ein Fahrzeug. Die beiden Deichseln sind lange, dünne Äste, die mit Bändern und Gurten am Transportkasten befestigt sind.
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Der Karren wurde zum Zeitpunkt der Aufnahme benutzt, um Einkäufe, in der Hauptsache Lebensmittel, zu transportieren.
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Bremen, östliche Vorstadt: selbstgebauter Fahrradanhänger
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Dies ist ein selbstgebauter Fahrradanhänger, der wenig Ähnlichkeit mit industriell gefertigten Modellen hat. Das liegt vor allem daran, dass er keinen Transportkasten, sondern nur eine vor allem aus grobem Holz gebaute Plattform hat.
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Die beiden Räder sind Vorderräder eines großen Fahrrades. Sie sind sogar in entsprechenden Gabeln befestigt. Die 'Kupplung' besteht - soweit erkennbar - aus Fahrradschläuchen, die 'irgendwie' mit Deichsel und Gepäcktrager verbunden sind. |
Bremen, Findorff: Moped mit Anhänger
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Ob dieser Anhänger 'Marke Eigenbau' ist, kann ich nicht entscheiden: Möglicherweise sind hier die Räder und die Deichsel an einem industriell gefertigten Anhänger verändert worden. Die Deichsel besteht aus drei Rohren.
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Das ist eine etwas ungewöhnliche Konstruktion, die aber eben doch nicht unbedingt 'Selbstbau' sein muss. Die wuchtigen Reifen passen da schon eher nicht zum sonstigen Erscheinungsbild |
Bremen, Überseestadt: Glas-Pavillion einer (geschlossenen) Aufladestation für Elektro-Fahrräder (neudeutsch: e-bikestation)
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Dieses Foto einer Aufladestation für Elektro-Fahrräder in der Überseestadt habe ich vor einem Jahr aufgenommen. Schon damals verwies ein Schild auf der Glasfront darauf, dass die Einrichtung in den Schuppen 1 umgezogen sei. Zum Zeitpunkt des Erscheinens dieser Ausgabe befindet sich im Schuppen 1 immer noch ein Unternehmen, das sich der Verbreitung von Elektrofahrrädern widmet.
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Es ist aber nicht identisch mit den Betreibern des abgebildeten Pavillions. Bei meinem letzten Besuch in der Überseestadt vor ein paar Wochen waren aus dem Pavillion alle Installationen entfernt, alle Werbe- und Firmenschilder waren abgebaut. Es stand dort nur noch ein verwaister, leerer Glaskasten. |
Bremen, Mitte: Hinweisschild auf Auszeichnung als 'Fahrradaktiver Betrieb'
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Das abgebildete Schild weist darauf hin, dass dieses Unternehmen, das unter anderem ein Büro 'Am Wall' unterhält, im Jahr 2008 unter dem Motto 'Mit dem Rad zur Arbeit' als 'Fahrradaktiver Betrieb' auszezeichnet wurde.
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Die Auszeichnung wurde seinerzeit vom Senator für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa vorgenommem. Beteiligt waren aber auch der ADFC und die AOK.
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Vgl. auch:
Boy and Bicycle, Ridley Scotts wunderbarer SW-Film (1965) über die Freiheiten, die ein junger Mann mit Hilfe des Fahrrades 'erfährt'.
Aus 'Die Zeit': Mit dem Dienstrad zur Arbeit
Bitte werfen Sie auch einen Blick auf Charlie Dittmeiers zahlreiche Artikel im Jahr 2015 über die das Transportwesen in Kambodscha.
Bitte einfach nach unten scrollen und zum Beispiel die zahlreichen Artikel über 'Motorcycle Loads' lesen!
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Freitag, den 29.5.2015
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