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Nr. 14/2008, Bremen, den 17.7.2008, Nr. 264,  11 Jahre Jan Frey, Verlag: Danksagung

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18.6.2008
 
In Gröpelingen, dem ehemaligen Werftenstadtteil, fiel mir ein türkischer Supermarkt auf, der laut Firmenschild mit einer altbekannten deutschen Supermarktkette zusammenarbeitete.
 
Auf den ersten Blick war es ein einfach eingerichteter, aber sehr gepflegter Supermarkt mit den bekannten langen Regalreihen. Die Schilder an den Regalen waren jedoch fast ausschließlich in türkischer Sprache beschriftet. Das Sortiment unterschied sich erheblich von dem eines deutschen Supermarktes. Ich sah sehr viele türkische Produkte. Es gab eine große Vielfalt von Marken. Deutsche Produkte sah ich fast nur bei Grundnahrungsmitteln wie Zucker.
 
Zunächst fiel mir ein großes Regal auf, das viele Sorten Tee enthielt, die zumeist in Kilopaketen verpackt waren. Generell wurden die Lebensmittel oft in Großpaketen angeboten. Zum Beispiel gab es Reis und Bohnen in 5-Kilo-Säcken. Entsprechend den muslimischen Vorschriften gab es keinen Alkohol und kein Schweinefleisch.
 
Die meisten Kunden sprachen Türkisch. Die wenigen deutschen Kunden waren suchten offensichtlich gezielt nach türkischen Spezialitäten. Im Markt sah ich nur männliche Mitarbeiter. An der Kasse saß der Neffe des Chefs. Er erzählte mir, dass gerade ein Kunde erfolglos versucht hatte, wie auf einem Basar den Preis der Waren herunterzuhandeln.
 
Ich fragte ihn, wie man rote türkische Linsen, die ich im Markt gesehen hatte, kocht. Er verwies mich an eine Frau, die in einer kleinen Bäckerei vor den Kassen und außerhalb des eigentlichen Supermarktes arbeitete.Weil die Frau aber sehr schlecht Deutsch sprach, versuchte ich das Gespräch irgendwann zu beenden.
 
Firmenschild eines türkischen Supermarkts
 
Firmenschild eines türkischen Supermarkts (Der Name ist unkenntlich gemacht.)
 
Doch die Frau blieb hartnäckig und mit den Kassierern als Dolmetschern erfuhr ich schließlich ein Rezept.
 
Beim Herausgehen sah ich an der Kasse schließlich noch ein kleines Modell einer Moschee, das aus Pappe gefertigt war und als Sammelbüchse diente. Ferner fand ich ein fast völlig in Türkisch geschriebenes Flugblatt, das eine Einladung zu einer Versammlung eines Schüler-Fördervereins im Stadtteil enthielt. Das Foto und der Name eines türkischen Landtagsabgeordneten waren auch darauf zu finden.
 
vgl.

Begegnungen 9

Bitte lesen Sie auch Charlie Dittmeiers Artikel über die Zahlungsweise in einem westlich orientierten Supermarkt in Phnom Penh.Der Link führt auf die letzte Notiz des Jahres. Bitte ggf. nach unten scrollen!

Bitte beachten Sie auch die Informationen der internationalen Plakatgruppe Loesje, die junge Menschen in Europa und Asien zu Botschaftern der sogenannten UN-Milleniumsziele für Armutsbekämpfung ausbildet.

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