Ich möchte dem Publikum einige Beobachtungen mitteilen, die ich im Straßenverkehr gemacht habe. Von (inbesondere sprachlichen) Umgangsformen, die ich dabei am Rande registrien konnte, sei hier gar nicht die Rede, sondern nur vom rohen Tun.
Ein älteres Paar steigt in dem schmalen Streifen zwischen parkenden und fahrenden Autos auf seine Räder und fährt in der den Autos entgegengesetzen Richtung los. … Ein Radfahrer saust mit hoher Geschwindigkeit eng an einem anderen vorbei, ohne diesen durch ein Klingelzeichen zu warnen. … Eine Lastenradfahrerin fährt auf der falschen Seite und drängt den entgegenkommenden Radverkehr auf den Bürgersteig. … Jugendliche fahren zu dritt nebeneinander auf der falschen Seite, unterhalten sich angeregt, weichen erst im letzten Moment aus und drängen den entgegenkommenden Verkehr auf den Bürgersteig. …
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Ein dunkel gekleideter Radfahrer fährt ohne Licht auf einem spärlich beleuchteten Radweg auf der falschen Seite. … Ein Radfahrer fährt auf der falschen Seite und schaut unentwegt auf das Smartphone statt nach vorne. … Jemand fährt mit eine schweren Tasche in der rechten Hand, die linke hält den Lenker. … Ein Frau fährt freihändig und recht großer Geschwindigkeit. … Ein Fußgänger überquert den Radweg in Richtung einer Bushaltestelle und sichert weder nach rechts noch nach links. … Ein Autofahrer biegt kurz vor einem in der gleichen Richtung fahrenden Radfahrer ab.
Was die beobachteten Verhaltensweisen über die jeweilige geistig-seelische Verfassung der beteiligten Personen aussagt, sei in guter Klein-Mexiko-Tradition dem Urteil des Publikums überlassen.
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