Werbung für Produkte und Dienstleistungen der Bürgerin/ dem Bürger auf ihrer/ seiner Flaniermeile in den Weg zu stellen, ist spätestens seit der Erfindung der wuchtigen Litfaßsäule gesellschaftsfähig. Wir leben - so sagen Gesellschaftsforscher - im Zeitalter der Individuallisierung, der allgegenwärtigen Information und grenzenlosen, wirtschaftlichen Konkurrenz. Und so ist es nur verständlich, ja allen Ernstes geradezu zwingend notwendig, dass fortschrittliche Gewerbetreibende heutzutage nicht nur eine(r) von vielen Plakatierer(innen) auf einer hohen Säule sein möchten.
|
|
Sie müssen ihr eigenes Litfaßbrett in den Weg stellen, wenn sie überleben wollen. Dass die Damen und Herren Flaneure (ggf. mit Kind) dann bei Ausweichmanövern näher an den ruhenden oder aktiven Verkehr herangehen müssen, ergibt sich daraus von selbst. Ob die Überlebenschancen der Flaneurfamilien durch diesen Umstand geschmälert werden, wäre ein Forschungsfeld für Wissenschaftler. Zur Unterstützung der Wissenschaft stellt der Feldforscher (fast) kommentarlos die folgenden Beispiele von Bürgersteigzuständen aus dem Bremer Viertel zur Verfügung.
|