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ALLTAG IN BREMEN
FOLGE 042A-04: PAROLEN 15 A ÜBERSICHT: ALLE FOLGEN 'ALLTAG IN BREMEN' DIE HEFTE KLEIN MEXIKO ALS ORT DAS ECHO KLEIN MEXIKO IM KOPF KATZEN-POST SITEMAP |
Revolutionen haben noch niemals das Joch
der Tyrannei abgeschüttelt; sie haben es bloß
auf eine andere Schulter gewälzt. George Bernard Shaw
Ich hätte es wissen müssen. Aber ich bin doch überrascht als mir jetzt eine Klarsichthülle in Haus flattert, in der ein Werbefaltblatt für die neuen Paketautomaten enthalten ist. Da kein blickdichter Umschlag vorhanden ist, springen den Empfänger schon durch die Folie hindurch die Motti dieser Werbung an: 'Immer auf Sendung' 'Ab sofort ist das Leben leichter.' (Was wissen die von meinem Leben und wie es leichter würde?) 'Ich bin Ihr Nachbar, der außer Paketen nichts erwartet.' Wer das Faltblatt mit dem Schlachtruf 'Immer auf Sendung' aufgeklappt, wird, wird unter dem Titel 'Willkommen' zunächst in großer weißer Schrift auf knallrotem Grund eine bereits bekannte Parole abgespult: 'Tag und Nacht Pakete abholen und verschicken. Wo und wann ich will.' Auf der linken Seite wird der Leser im ersten Absatz mit der Frage konfrontiert: 'Wer will schon zu Hause sitzen und auf sein Paket warten?' (Das mußte man bisher auch nicht, sondern konnte es am Schalter - allerdings zu den Öffnungszeiten - abholen.) Gleich darauf verkündet der Text ein kraftvolles 'Schluß damit!' Und schlägt als Lösung für die selbstpostulierte, vermeintliche Zwangslage vor: 'Lassen Sie sich Ihre Sendungen in Zukunft einfach und direkt an die PACKSTATION Ihrer Wahl schicken und sparen Sie sich jede Menge Zeit und Mühe.' [M] Die Motti der nächsten beiden Absätze bringen die Botschaft auf den Punkt: 'Mit PACKSTATION sind Sie nicht länger abhängig von Öffnungszeiten.' und 'Ab sofort bestimmen Sie, wo's langgeht.' Gut: Ich mache ernst mit der Selbstbestimmung. Ich klappe widerborstigerweise das Faltblatt zunächst nicht weiter auf. Ich lese erst das Kleingedruckte auf dem rechten Teil des unaufgeklappten Faltblattes. Dieser Teil besteht aus der Vorderseite der einer vorgedruckten Antwortkarte. Der kleingedruckte Text lautet hinter einem Kästchen zum Ankreuzen lautet: 'Ich bin damit einverstanden, dass meine Daten von der (es folgt der Name des Unternehmens) über die von mir genannten Kontaktwege zu Zwecken der Information und Marktforschung für interessante Angebote von PACKSTATION und den Konzernunternehmen sowie weiteren, gezielt ausgewählten Unternehmen genutzt werden. Bitte senden Sie mir die Informationen (es folgen zwei Kästchen zum Ankreuzen) auch per eMail / auch per SMS Datum und Unterschrift' Und dann folgt noch kleiner gedruckt eine Erklärung zur 'Verwendung Ihrer persönlichen Daten', die da lautet: 'Ihre persönlichen Daten werden mit äußerster Sorgfalt behandelt und sicher gespeichert. Genaue Informationen dazu erhalten Sie in unseren Datenschutzhinweisen, die Sie mit dem Begrüßungsset erhalten. Gerne können Sie sich hierüber auch vorab auf unseren Internetseiten (es folgt die Adresse) oder über unseren Kundenservice (es folgt die Telefonnummer und der Tarif) informieren.' Aha! Jetzt komme ich zum Höhepunkt der Inszenierung: Ich klappe das Faltblatt ganz auf. Vier Seiten werden sichtbar. Sie sind betitelt mit den Überschriften 'Ihre Unabhängigkeitserklärung:', 'Ihr Begrüßungsset:', 'Ihre Packstationen:', Ihre kostenlose Anmeldung:'. Besonders der Begriff 'Unabhängigkeitserklärung' fällt auf. Es handelt sich hier ursprünglich um eine hochpolitische und auch nicht ganz unpathetische Vokabel. Sie wird normalerweise auf ganze Völker, nicht auf Einzelpersonen angewandt. Insbesondere Völker, die - wie auch immer - den Status von Kolonialvölkern haben, erklären damit ihre Loslösung von ihren 'Unterdrückern'. |
[M] Nun kann man sich Gedanken darüber machen, wer das Volk der Paketversender und -empfänger bisher unterdrückt haben könnte. Auf dieses Thema aber läßt sich der folgende Text mit seinen fünf Unterpunkten nicht ein. Vielmehr schildert er etwas detailierter, wie man mit Hilfe einer PACKSTATION Pakete empfangen und versenden kann. Wie Sie wissen, liebe LeserInnen pflegt kleinmexiko.de einen kleinen Austausch mit Chirayu Parikh in Pune (Poona)/ Indien. Chirayu möchte die deutschen Leser wegen der Flut- und Erdbebenkatastrophe in Südostasien (Indien ist auch betroffen) auf eine Liste von Unterstützungs- und Hilfsorganisationen aufmerksam machen. Nähere Informationen auf seinem blog. Beachten Sie insbesondere die Liste der Konten der deutschen Hilfsorganisationen, auf die er hinweist. Direktere Informationen über die Folgen der Katastrophe in Indien finden Sie zum Beispiel im Indian Express English summary: In several German cities now exist automatical parcel counters (see col. 29). These counters are large post office box systems in the open air. By means of this machine and a card with electronic chip one can pick up and dispatch parcels day and night. The operating panel of the maschine is a little bit more complex than the operating panel of a cash dispenser, but it's the same principle: The client partially does the job of the employees (post office employees or postman). I got an advertising mail for this machine. In this advertising copy one can find a little bit exaggerated comparisons: You have to make a contract, if you want to use the machine. This contract for example is called 'declaration of independence'. The registration form is called 'Your free registration'. But the registration only normally should be free. One has to pay only real services. When you make the contract, you get vouchers of companies, which are partners of the operating company. But you can not directly find the names of this companies in the advertising copy. The advertising copy speaks about the machine in the first person: 'I am your neighbour, who exspects nothing than parcels.' When your neighbour accepts your parcel, you normally have only have to say 'Thanks'. The postman sometimes gets a tip. The machine doesn't exspect a tip or 'Thanks'. Because of the tsunami cataclysm Chirayu Parikh, my collaborative writer in Pune/ India, sends me a link concerning tsunami-help addresses of relief funds and a list of links of relief funds and aid agencies. Further more direct informations about the situation in India see for example Indian Express Please also read Slogans (16) to the top/ photos <previous col. next col. > We would like to point out that we translated articles from German into English for the purpose of service. We would like to make it clear that the German translations are deciding, because the articles are directed to users who live in Germany. Wir möchten darauf hinweisen, dass wir zu Servicezwecken englische Übersetzungen vorgenommen haben. Klarstellen möchten wir, dass maßgeblich die deutsche Übersetzung ist. Grund dessen ist, dass wir uns an in Deutschland ansässige Nutzer wenden. Nächste Folge 'Alltag in Bremen': Donnerstag, den 06.01.2005 < vorige Folge nächste Folge > Übersicht: Alle Folgen 'Alltag in Bremen' Parolen (1) Parolen (2) Parolen (3) Parolen (4) Parolen (5) Parolen (6) Parolen (7) Parolen (8) Parolen (9) Parolen (10) Parolen (11) Parolen (12) Parolen (13) Parolen (14) Parolen kaputt |
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