|
||||||||||||
Bitte beachten Sie bei Ihren Einkäufen und Aufträgen unsere Unterstützer:
|
||||||||||||
ALLTAG IN BREMEN
FOLGE 003-07: BEGEGNUNGEN / ÜBERSICHT: ALLE FOLGEN 'ALLTAG IN BREMEN' DIE HEFTE KLEIN MEXIKO ALS ORT DAS ECHO KLEIN MEXIKO IM KOPF KATZEN-POST SITEMAP |
Trotz des umjubelten Allzeit-Hochs des Aktienindexes sind in den USA die Löhne und Gehälter gemessen am Volksvermögen auf einem Allzeit-Tief.
Aus 'Zwei Amerikas' von Jim Webb, The Wall Street Journal vom 15. November 2006 Seit Jahren gibt es immer mehr private Firmen, die uns vormittags, mittags oder gar erst nachmittags, das ins Haus bringen, was vor hundert Jahren Beamte in stolzer Uniform und mit mächtig gezwirbeltem Bart womöglich dreimal am Tag anlieferten. Der Bart ist schon lange ab, weil auch Frauen diese Dienste leisten 'dürfen'. Die stolzen Uniformen tragen diese BotInnen auch nicht mehr, die privatwirtschaftlich organisierten ohnehin nicht. Höchstens fällt der gleich gestaltete Anorak oder der Overall ins Auge. Manche Firmen lassen die Menschen scheinbar gar in ihrer Privatkleidung durch die Gegend fahren. Wenn die Uniform kein Erkennungszeichen mehr ist, muß man sich mit etwas anderem behelfen. Ich bin auf das schiefe Lächeln verfallen, mit dem viele dieser Menschen ihre Sendungen über das Trottoir tragen. Neulich traf ich in einer Vorstadtgegend eine solchen Botin, die mich schief anlächelte. Die Frau war ungefähr fünfzig Jahre alt. Wir unterhielten uns ein wenig und am Ende ahnte ich, was ihren einen Mundwinkel nach oben und den anderen nach unten zog. Sie war länger arbeitslos gewesen und hatte nun in einer einschlägigen Firma angefangen. Das hörte sich gut an. Aber das schiefe Lächeln wollte auch jetzt nicht verschwinden. Sie hatte zwar jetzt eine Betätigung, aber bezahlt wurde sie dafür nicht. Sie mußte erst ein paar Wochen als Praktikantin arbeiten, bevor sie vielleicht fest eingestellt werden würde. Nach dem Lohn, den sie dann zu erwarten hatte, wollte ich schon nicht mehr fragen. Welche Löhne von manchen solcher Firmen gezahlt werden, erzählte mir ein anderer, auch etwa fünfzigjähriger Bote, der in einem anderen Stadtteil Dienst tat. Er sagte schief lächelnd etwas von sechs Euro brutto und schleuderte dann plötzlich wütend hinterher, davon könne er seine Familie nicht ernähren. |
Vernachlässigte Briefkästen Eine Geschäftsfrau, die diesen Boten auch kannte, erzählte mir ein paar Tage später zufällig, der Mann lange arbeitslos gewesen und nun sei er froh eine Arbeit zu haben. Vor ein paar Tagen lernte ich eine junge Frau kennen, die für eine solche Firma arbeitete. Sie erzählte mir freimütig, dass sie sechs Euro fünfzig Cent als Brutto-Stundenlohn erhalte. Gegenwärtig arbeite sie vier Stunden am Tag. Wenn sie sechs Stunden am Tag arbeiten würde, könne sie davon so gerade leben. Glücklicherweise werde die Arbeit in der Firma ja aber immer mehr. Zuhause rechnete ich nach, dass die junge Frau einen Bruttolohn von etwa 670 Euro erhält. Das sehr bescheidene und preisgünstige kleine Appartement in einem Wohnblock, das meine Frau vor unserer Ehe bewohnte, kostete vor einigen Jahren inclusive aller Nebenkosten etwa 370 Euro. Spuren von Geschäftsschließungen in der Vorstadt Parolen (9) über die ehemalige Wohnung meiner Frau Wieder besucht 15 über 'verarmende' Stadtteile Begegnungen 8 Arbeitende Arme: Ein Wachmann Bitte lesen Sie auch Charles Dittmeiers Notiz in seinem Missiontagebuch vom 21. Juni 2003 über Moped-Taxi-Fahrer in Phnom Penh. Der Link führt auf den letzten Artikel des Jahres. Bitte nach unten scrollen! Nächste Folge 'Alltag in Bremen' Donnerstag, den 1.3.2007 < vorige Folge nächste Folge > Archiv: Alle Folgen 'Alltag in Bremen' |
Platzhalter für Anzeigen |
  | ||||||||
|
|
|
||||||||||
|
|