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Nr. 16/2022, Bremen, den 5.8.2022, Nr. 606, 20 Jahre kleinmexiko.de: Danksagung
Neues aus Klein-Mexiko: Energiewende in Klein-Mexiko?
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Ich sagte es schon: Das eigentliche Thema dieser Website ist die Erforschung der Beschaffenheit von Wahrnehmung. Viele gesellschaftliche Entwicklungen beginnen 'leise' und man muss schon etwas aufmerksam sein, um sie kommen zu sehen. So ist es auch mit dem, was mit einem Modewort als Energiewende bezeichnet wird.
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Es meint wohl den Übergang von der Verwendung fossiler zu erneuerbaren Energien. Das Fragezeichen in der Überschrift möge als leiser Zweifel verstanden werden, ob das, was ich beobachtet habe, wirklich schon der Beginn einer Energiewende für das Quartier ist. Doch dazu am Ende mehr.
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Ladekabel an einem E-Auto
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Als vor einigen Tagen dieses Auto sah, das mit einem Ladekabel und also mit einer Stromquelle verbunden war, hatte ich das Gefühl von Premiere: Ich hatte bis dahin noch nie in der Siedlung beobachtet, dass ein Auto mit Strom aufgeladen wurde.
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Jetzt, da ich den Vorgang einmal wahrgenommen habe, fällt mir auf, dass das Auto für mein Gefühl öfter 'an der Strippe' hängt, gefühlt jeden zweiten Tag.
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Motor eines E-Rades
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Schon zwei- oder dreimal habe ich in der Siedlung Fahrräder wie dieses gesehen, das einen Elektromotor hat. Diese Räder fallen mir sofort durch ihre etwas wuchtige Bauweise auf, die auch wohl der Tatsache geschuldet ist, dass immer ein Akku im Rad verbaut ist. Wie genau der Anteil von Selbsttreten zu Elektrounterstützung ist, weiß ich nicht. Ich habe mich aber einmal informiert, wieviel das meiner Ansicht nach edelste dieser Räder gekostet haben mag. Nun, das Ergebnis der Forschung verrate ich nicht.
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Ich habe aber das Gefühl, dass es so teuer war, dass die Besitzer es mit einer Alarmanlage versehen haben.
Oh Zeiten, oh Sitten! Was würden wohl die längst dahingegangenen UrkleinmexikanerInnen aus den 20ger und 30ger Jahren sagen, wenn sie das sähen und hörten, sie, die manchmal wohl froh waren, wenn sie ein schlichtes Rad ihr eigen nennen konnten?
Mein zierliches Rad läuft übrigens auf Müsli und Knäckebrot.
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Solardach (Detail)
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Schon vor Elektroauto und -rad ist meines Wissens dieses Solardach in der Siedlung 'eingezogen'. Es ist jeweils auf einem breiten Erker auf der Vorder- und Rückseite des Hauses angebracht worden. Außer diesem Solardach habe ich bei einem Rundgang drei weitere entdeckt. Es dürften mir noch welche entgangen sein, dennoch bleibt festzustellen: Ein Massenphänomen sind Solardächer im Quartier bis jetzt auf keinen Fall. Dabei dürfte diese Art der Energieerzeugung doch recht sinnvoll sein.
Das Solardach also hat mich nicht nachdenklich gemacht, wohl aber das E-Auto. Zunächst musste ich an etwas ziemlich Banales denken: Wenn jemand ein E-Auto besitzt und mitten in einem der schmalen Stichwege wohnt, braucht er oder sie ein mehrere dutzend Meter langes Kabel, um das Gefährt, das nur an einer der Zentralstraßen parken kann, an das Stromnetz anzuschließen und aufzuladen.
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Auch in einem E-Auto und seinem Akku sind viele Werkstoffe verbaut, die – wenn überhaupt – unter ziemlichen Aufwand an Ende wieder recycelt werden können.
Ein parkendes Lastenrad habe ich hier so gut wie noch nie gesehen. Mich beschleicht also der Verdacht, dass nicht nur in der Siedlung viele Menschen zusätzlich zum E-Rad doch noch ein Auto haben könnten, etwa um Dinge zu transportieren. Die Dichte der an den Straßen parkenden Autos hat meiner Beobachtung nach nicht abgenommen. Wirklich 'öko' dürften schließlich alle elektrobetriebenen Fahrzeuge vom Energieverbrauch her auch dann nur sein, wenn in die Akkus Ökostrom eingespeist wird.
Der Weg zur 'Energiewende' dürfte in Klein-Mexiko und auch anderorts noch weit sein. Aber: Hoffen wir das Beste, liebe Leserschaft.
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Vgl. auch:
Umbrüche (22)
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