Ich sagte es schon: Das eigentliche Thema dieser Website ist die Erforschung der Beschaffenheit von Wahrnehmung. Vor einiger Zeit begann ich wahrzunehmen, dass Armut in der Bremer City immer sichtbarer wurde.
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Die folgende Fotoserie dokumentiert eine gegenläufige Entwicklung: Armut wird unsichtbarer, ohne freilch geringer zu werden.
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ObdachlosenbetreuerInnen in der Bahnhofsstraße
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Vor einigen Tagen sah ich diese Menschen, deren Tätigkeit von ihren Westen abzulesen war, mit einigen Menschen, für die sie unterwegs waren auf dem Bürgersteig der Bahnhofsstraße stehen.
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Viel Platz hatten sie zwischen Würstchenbude und Fahrradständer nicht für ihr mildtätiges Werk.
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Blick auf ehemalige Freifläche vor dem Bahnhof
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Dann kam ich auf den Bahnhofsvorplatz, drehte mich um und blickte auf den teilweise schon enthüllten Neubau, der jetzt eine ehemals unbebaute, große Freifläche bedeckt.
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Auf dieser Freifläche wurden früher auch Obdachlose und Arme betreut und versorgt, etwa mit kostenloser Speisung. Platz genug für solche Aktivitäten war dort allemal.
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Fläche direkt vor dem Bahnhof - ohne Obdachlose
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Platz genug für Obdachlose und Arme war bis vor kurzem auch allemal auf der Fläche direkt vor dem Bahnhof. Seit einer Weile sieht man diese Menschen dort nicht mehr.
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Das könnte mit dem erklärten Willen der Stadtregierung zu tun haben, dass der erste Eindruck von der Stadt ein sehr guter (und von Elend ungetrübter) sein soll.
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Mann sucht auf den Bus- und Straßenbahnsteigen vor dem Bahnhof die Abfallkörbe nach Verwertbarem ab.
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Aber das Elend verschwindet nicht, auch nicht von den Flächen vor dem Bahnhof. Aber es wird vielleicht weniger sichtbar.
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Denn: Auch jetzt suchen arme Leute auf den Bus- und Straßenbahnsteigen vor dem Bahnhof die Abfallkörbe nach Verwertbarem ab.
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Plakat zum Gedenken an einen Obdachlosen am Herdentorsteinweg
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Und wenn man aus der oben erwähnten Bahnhofsstraße nur ein paar Meter weiter auf den Herdentorsteinweg läuft, findet man zum Beispiel dieses Plakat an einem Brückengeländer.
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Es erinnert an einen just verstorbenen Obdachlosen, der sich oft auf dieser Brücke aufhielt.
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Vgl. auch:
Foto-Notizblock: Armut in der Bremer City sichtbarer (1)
Foto-Notizblock: Armut in der Bremer City sichtbarer (2)
Wieder besucht: Neues aus dem toten Winkel
Leben. oder Überleben.?
Umbrüche (28)
Bitte werfen Sie auch einen Blick auf Charlie Dittmeiers kleinen Bericht über den Bauboom in Phnom Penh.
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Dienstag, den 23.10.2018
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