Vor einigen Wochen haben wir es uns einmal wieder geleistet, am Samstag nach unseren Einkäufen in einem Café in der Östlichen Vorstadt einen Milchkaffee zu genießen. Schon als wir den Gastraum betraten, fiel uns auf, dass entgegen sonstiger Übung Tische zusammengeschoben und mit dem Hinweis 'Reserviert' versehen waren.
Nach einer Weile besetzte eine etwa fünfzehnköpfige Gesellschaft diese Plätze. Schnell wurde klar: Hier feiern die Verwandten die Einschulung eines kleinen Mädchens. Von allen Seiten kamen Geschenke für die ABC-Schützin, die es sichtlich genoss, Mittelpunkt der Gesellschaft zu sein.
Bald lag vor ihr ein Haufen aus Büchern, Süßigkeiten, Schulutensilien und Briefen, die offensichtlich Geld enthielten. Wenn auch nur jeder Gratulant Geschenke im Werte von zehn Euro gegeben hatte, waren hier schon hundertfünfzig Euro zusammengekommen.
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Wir verliessen das Café. Draußen auf der gegenüberliegenden Seite blickte ich auf einen Trinkertreff, der sich seit einiger Zeit vor einem leerstehenden Geschäft in der Nähe einer Haltestelle gebildet hat. Die Trinkertreffs an der vorhergehenden und der folgenden Haltestelle haben sich in der letzten Monaten zeitweise 'personell deutlich verstärkt'.
Zuhause habe ich das Foto von meiner Einschlung herausgekramt. Sie fand statt, als die Bundesrepublik noch nicht sehr reich (auch an Jahren) war. An eine private Feier aus diesem Anlaß kann ich mich nicht erinnern. Meine Schultüte enthielt ein paar Süßigkeiten und vielleicht Malstifte.
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