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ALLTAG IN BREMEN
FOLGE 029-03: WIEDER BESUCHT (3) ÜBERSICHT: ALLE FOLGEN 'ALLTAG IN BREMEN' DIE HEFTE KLEIN MEXIKO ALS ORT DAS ECHO KLEIN MEXIKO IM KOPF KATZEN-POST SITEMAP |
Der Konsumentenhaltung liegt der Wunsch zugrunde, die ganze Welt zu verschlingen, der Konsument ist der ewige Säugling, der nach der Flasche schreit.
Erich Fromm: Haben oder Sein
November 2003: Sielwall-Eck Mein letzter offizieller Besuch dieses Platzes fand im Juni 2003 statt. Damals schrieb ich die Kolumne 'Wieder besucht 3' Seitdem hat sich einiges getan: Der Bierpreis ist erneut gestiegen, diesmal nur um zwanzig Prozent. Der Straßenzug ist baulich verändert worden. Dem Fußweg im Kreuzungsbereich ist ein Radweg hinzugefügt worden. Der Bürgersteig ist jetzt also breiter. Detail aus dem oben rechts abgebildeten Werbeschild Die Haltestelle für die Straßenbahn ist einige Dutzend Meter in Richtung Ziegenmarkt verlegt worden.Die Fahrgäste der Straßenbahn werden jetzt beim Ein- und Aussteigen nicht mehr sofort mit den 'Junkies' konfrontiert. Die Haltestelle 'Sielwall' ist ein Stückchen weiter Richtung Ziegenmarkt verlegt worden. (vgl. Zustand Juni 2003) Obwohl die Treffpunktbesucher jetzt mehr Platz hätten, haben sie sich fast völlig von dieser Ecke der Kreuzung auf die diagonal gegenüberliegende Ecke zurückgezogen. Dort drängen sie sich nun auf einem schmalen Stückchen Trottoir vor einem Imbiss. Es scheint fast, als seien sie enger zusammengerückt, weil sie noch mehr als in vergangenen Zeiten auf sich selbst gestellt sind. Eine kontinuierliche Betreuung durch Streetworker der staatlichen Drogenberatung findet nicht mehr statt. Das Café der Drogenberatung im Tivoli-Hochhaus ist seit 13. August geschlossen, nachdem ab Anfang Juli schon die Wochenendöffnung eingestellt worden war. Damit verlieren die Drogenabhängigen einen Treff- und Sammelpunkt. Sie verlieren auch ein Stück weit den Zugang zu betreuenden Personen und zum Hilfesystem überhaupt. Die BetreuerInnen bekommen jetzt wesentlich weniger Informationen über die Lage ihrer Klientel. Die Möglichkeiten, bei Krisen einzuschreiten, sind reduziert. Vor allem fehlt jetzt ein ganz existenzielles Angebot: Die Drogenabhängigen konnten im Café nicht nur günstig Kaffee und sonstige Getränke bekommen, es gab für 1,28 Euro ein gutes warmes Mittagessen. Davon wurden pro Tag vierzig bis fünfzig Portionen gekocht und ausgegeben. |
Mit einem Werbeständer wirbt ein Unternehmen am Sielwall immer noch für Bier, das man in seinen Räumen erwerben kann. Die Beratung und das soziale Leben, das im Café stattfand, hat sich jetzt ein Stück weit in die offene Beratung verlagert. Das heißt konkret: Am Montag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag zwischen 10:00 Uhr und 14:00 Uhr drängen sich in einem mittelgroßen Büro in ersten Stock des Hauses bis zu zwanzig Personen um die zwei Schreibtische der BeraterInnen. Diese Entwicklung ist auf einen kontinierlichen Personalabbau durch Sparmaßnahmen zurückzuführen: Im Dezember 1999 hatte das Kontakt- und Beratungszentrum fünf volle Stellen und fünf Teilzeitstellen, von denen sieben besetzt waren. Heute verfügt die Einrichtung über (Achtung !!! es folgt Behörden-Neudeutsch) dreikommadrei Beschäftigungsvolumen (d.h. 3,3 mal 38,5 Stunden). wird fortgesetzt Weitere Infos zum 'Sielwall-Eck': Das Schild Interview: Das ist ihr soziales Netz. Reportage: Freier Journalist, wa? So siehste auch aus! Interview: Die Szene im Steintor hat eine dreißigjährige Geschichte. Interview: 'Ich habe manchmal den Eindruck, dass das Steintor eine gesetzesfreie Zone ist.' Weitere Infos zum Thema: Wieder besucht (1) Wieder besucht (2) vgl. auch: Wieder besucht (3) Wieder besucht (4) Wieder besucht (5) Wieder besucht (6) Wieder besucht (8) Wieder besucht (9) Nächste Folge 'Alltag in Bremen': Donnerstag, den 20.11.2003 < vorige Folge nächste Folge > Archiv: Alle Folgen 'Alltag in Bremen' |
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