Ich sagte es schon: Das eigentliche Thema dieser Website ist die Erforschung der Beschaffenheit von Wahrnehmung. Eine wichtige Konstante der Feldforschung in der Großstadt ist, dass man sich nicht darauf verlassen kann, dass das, was man vor zwei Tagen noch wahrgenommen hat, heute noch Bestand vor Auge, Ohr und Nase hat. Also lautet das Motto 'Wieder besuchen!'
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Unter diesem Motto habe ich angefangen, ein eingezäuntes Fleckchen Erde am Bremer Hauptbahnhof zu erforschen: Die bisherigen Ergebnisse sind unter Umbrüche (20) und Wieder besucht: Neues aus dem toten Winkel (1) nachzulesen. Meine erneuten Besuche, die ich im Folgenden in Bild und Wort dokumentiert habe, galten den angekündigten Baumaßnahmen auf dem Terrain.
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24. September 2019: Einkaufswagen am Bahnhofsvorplatz - vermutlich mit Habseligkeiten eines/er Obdachlosen beladen
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Diese Foto eines Einkaufswagens am Bahnhofsvorplatz, der vermutlich mit Habseligkeiten eines/er Obdachlosen beladen war, entstand am 24. September, als ich den Platz 'auf der Durchreise' passierte.
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Warum es als Einstimmung auf die folgende Fotoserie zu verstehen ist, wird sich der geschätzten Leserschaft noch erschließen.
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28. September 2019: Blick auf den Bauzaun am toten Winkel, jetzt als Szenetreff identifiziert
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Am 28. September habe ich den toten Winkel, der ab jetzt aufgrund der bisherigen Erkenntnisse als 'Szenetreff' zu verstehen ist, wieder besucht. Die Fläche vor dem Szenetreff ist jetzt weiträumig mit einem Bauzaum abgesperrt.
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Die Blenden, die die Sicht auf den Treff verhindern, sind bis auf wenige Lamellen nicht abgebaut worden. Das zeigt das die eigentliche Fläche des Treffs von der Baumaßnahme kaum betroffen ist.
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28. September 2019: Blick über Absperrung auf die Baustelle am vorderen Rand des Szenetreffs: Ein kleines Fundament mit Sanitäranschschluss ist gegossen worden.
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Etwa in dem Bereich, in dem vor Baubeginn die mobile Toilette stand, ist jetzt ein kleines Fundament mit Sanitäranschschluss ist gegossen worden.
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Hinten links ragt ein Abflussrohr aus dem Sockel. Rechts hinter dem Sockel sind auf einer kleinen Strecke Zaun und Lamellen entfernt worden.
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28. September 2019: Blick über den Sockel unter die Brücke
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Weil der Frontzaun vor dem Szenetreff jetzt fehlt, kann man die Aufbauten unter der Brücke genauer betrachten. Man erkennt deutlich die stufenförmig angeordneten Sitzbänke. Man sieht aber auch, dass man unter der Brücke nicht aufrecht stehen, sondern nur auf den Bänken sitzen kann.
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Will man die Sitzgelegenheiten erreichen, muss man vorher den Kopf einziehen, sonst stößt man sich. Warnstreifen am unteren Ende des Brückenbodens warnen vor dieser Unfallgefahr. Deutlich wird auch, wie dunkel es im Bereich der hinteren Sitzbank ist.
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1. Oktober 2019: Eine Münztoilette ist auf den Beton-Sockel aufgebracht worden.
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5. Oktober 2019: Habseligkeiten eines/er Obdachlosen mitten auf dem Bahnhofvorplatz vor dem Haupteingang
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Auf dem Weg zu einer erneuten Inspektion des Szenetreffs am 5. Oktober 2019 passiere ich den Bahnhofsvorplatz.
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Ich entdecke diese Habseligkeiten eines/er Obdachlosen vor dem Haupteingang. Vom Besitzer (/der Besitzerin?) erst einmal keine Spur.
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5. Oktober 2019: Habseligkeiten eines/er Obdachlosen in der Nähe des rechten Seiteneingangs
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Auf dem weiteren Weg zum Szenetreff fallen mir noch diese Habseligkeiten eines/er Obdachlosen in der Nähe des rechten Seiteneingangs auf.
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Der Besitzer (/die Besitzerin?) scheint mir nicht in der Nähe zu sein.
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5. Oktober 2019: Nach dem Umweg über den Bahnhofsvorplatz bin ich wieder vor der Münztoilette am Szenetreff. Das Schild rechts fällt mir auf.
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Zwei Dinge fallen mir erst bei diesem Besuch so recht ins Auge. Da sind einmal die Spuren der vorherigen Verwendung der Toilette: An der rechten Seitenwand kleben Reste von Aufklebern, die offenbar am vorherigen Standort angebracht wurden.
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Wenig Aufmerksamkeit hatte ich bisher dem T-förmigen Schild gewidmet, das rechts vor dem Häuschen steht und dem Betrachter die Rückseite zeigt. Ich gehe also ein paar Schitte weiter an der Absperrung entlang und drehe mich dann um.
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5. Oktober 2019: Richtungswegweiser, der auf das links neben dem Szenetreff gelegene Hotel hinweist, und Schild, mit dem die Polizei auf die Videoüberwachung in diesem Areal aufmerksam macht
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Jetzt kann ich die beschriftete Seite des Schildes sehen: Der Querbalken des gedachten T's erweist sich als ein Richtungswegweiser, der auf das links neben dem Szenetreff gelegene Hotel hinweist.
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Der senkrechte Teil des gedachten T's ist ein Schild, mit dem die Polizei auf die Videoüberwachung in diesem Areal aufmerksam macht. Wer die Toilette verläßt, blickt also gleich auf dieses Schild.
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5. Oktober 2019: Detaildarstelung des Schilds, mit dem die Polizei auf die Videoüberwachung in diesem Areal aufmerksam macht
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Zu diesem Schild und seiner Wirkung am gegenwärtigen, sich verändernden Ort könnte man viel sagen.
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Ich ziehe es im Augenblick vor zu schweigen. Die Leserschaft kann selbst denken. Ganz bestimmt.
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Vgl. auch:
Foto-Notizblock: Armut in der Bremer City sichtbarer (1)
Foto-Notizblock: Armut in der Bremer City sichtbarer (2)
Umbrüche (20)
Wieder besucht: Neues aus dem toten Winkel (1)
Wieder besucht: Neues aus dem toten Winkel (3)
Wieder besucht: Neues aus dem toten Winkel (4)
Wieder besucht: Neues aus dem toten Winkel (5)
Wieder besucht: Neues aus dem toten Winkel (6)
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Freitag, den 25.10.2019
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