Ich sagte es schon: Das eigentliche Thema dieser Website ist die Erforschung der Beschaffenheit von Wahrnehmung. Eine wichtige Konstante der Feldforschung in der Großstadt ist, dass man sich nicht darauf verlassen kann, dass das, was man vor zwei Tagen noch wahrgenommen hat, heute noch Bestand vor Auge, Ohr und Nase hat. Also lautet das Motto 'Wieder besuchen!' Unter diesem Motto habe ich angefangen, ein eingezäuntes Fleckchen Erde am Bremer Hauptbahnhof zu erforschen.
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Die bisherigen Ergebnisse sind unter Umbrüche (20), Wieder besucht: Neues aus dem toten Winkel (1) und Wieder besucht: Neues aus dem toten Winkel (2) nachzulesen. Meine erneuten Besuche, die ich im Folgenden in Bild und Wort dokumentiert habe, galten dem Fortschreiten angekündigten Baumaßnahmen auf dem Terrain und der anschließenden Nutzung dieses ehemals toten Winkels als sogenannter Szenetreff.
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18. Oktober 2019: Schild 'Videoüberwachung' an einem Pfeiler an der Hochstraße vor dem Bahnhof
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Nachem ich ein Schild 'Videoüberwachung' vor dem Szenetreff gesehen hatte, fielen mir weitere Schilder auf dem Bahnhofsvorplatz auf.
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Dieses Exemplar fand ich an einem Pfeiler an der Hochstraße vor dem Bahnhof.
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20. Oktober 2019: Die Baustelle am Szenetreff scheint aufgehoben zu sein.
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Bei meinem Besuch am 20.Oktober, einem Sonntag, scheint die Baustelle abgeschlossen und aufgehoben zu sein.
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Das Schild mit dem Hinweis auf die vorübergehende Schließung ist jedoch noch da.
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26. Oktober 2019: Der Schließungshinweis ist entfernt, aber kein Betrieb erkennbar
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Am Nachmittag des 26. Oktober 2019 ist das Schild mit dem Hinweis auf die vorübergehende Schließung verschwunden.
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Es ist aber aktuell keinerlei Nutzung des Terrains durch Besucher erkennbar.
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26. Oktober 2019: Blick durch den Zaun des Szenetreffs
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Der Blick durch den Zaun offenbart mir noch ein Detail, das mir bisher entgegangen war.
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Auch vor der Brücke, also unter freiem Himmmel, steht noch eine Bank mit Holzsitzen.
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21. November 2019, ein Donnerstag, Mittagszeit: Das Tor des Szenetreffs ist geöffnet.
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Besucher halten sich im Innenraum des Treffs auf. Man kann sehen, dass Heißgetränke konsumiert werden.
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Links vom Tor ist am Zaun ein Schild angebracht worden.
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25. November 2019: Das neue Schild am Szenetreff
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Das neue Schild am Szenetreff gibt einiges an Informationen zum ehemals 'Toten Winkel': Der Treff 'firmiert' unter 'Verein für Innere Mission in Bremen'. Die Abteilung 'Wohnungslosenhilfe' des Vereins ist auf dem Schild hervorgehoben.
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In kleinerer Schrift wird die Einrichtung selbst benannt: 'Szenetreff am Hauptbahnhof'. In eher unscheinbarer Schrift tauchen darunter die Bahnhofsmission und ihre Adresse sowie die Internet-Adresse der Inneren Mission Bremen auf.
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20. Oktober 2019: Porträts von verstorbenen Obdachlosen und anderen Hilfsbdürftigen auf dem Aktions- und Beratungsbus des Sozialzentrums des Vereins für Innere Mission Bremen.
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Das Wort 'Wohnungslosenhilfe' rief die Erinnerung an einen Aktions- und Beratungsbus des Sozialzentrums des Vereins für Innere Mission Bremen wach, den ich am Sonntag, den 20. Oktober 2019, in der Nähe des Szenetreffs fotografiert hatte.
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Auf die Scheiben des Busses waren Porträts von verstorbenen Obdachlosen und anderen Hilfsbdürftigen aufgeklebt.
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Vgl. auch:
Foto-Notizblock: Armut in der Bremer City sichtbarer (1)
Foto-Notizblock: Armut in der Bremer City sichtbarer (2)
Umbrüche (20)
Wieder besucht: Neues aus dem toten Winkel (1)
Wieder besucht: Neues aus dem toten Winkel (2)
Wieder besucht: Neues aus dem toten Winkel (4)
Wieder besucht: Neues aus dem toten Winkel (5)
Wieder besucht: Neues aus dem toten Winkel (6)
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Freitag, den 13.12.2019
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